Zwillinge „Magnus“ und „Rasmus“ erkunden ihr Himalaya-Reich
Hannover (pm/redk). Große Freude im Erlebnis-Zoo Hannover: Bei den seltenen Kleinen Pandas hat es Nachwuchs gegeben – gleich doppelt! Die Panda-Dame „Fine“ brachte am 10. Juni Zwillinge zur Welt. Sie erhielten die Namen „Magnus“ und „Rasmus“ und entwickeln sich prächtig.
Die beiden Jungtiere verbrachten die ersten Wochen gut geschützt in ihrer mit Heu ausgepolsterten Wurfhöhle. Inzwischen sind sie kräftig genug, um ihr Himalaya-Gehege auf eigenen vier Pfoten zu erkunden. „Der kleinere ‚Rasmus‘ war bei den regelmäßigen Untersuchungen wesentlich temperamentvoller als sein Bruder“, berichtet Tierpflegerin Annika Sonntag.
Bei der Erstuntersuchung sieben Wochen nach der Geburt wurden die beiden Männchen gewogen: 393 und 353 Gramm. Heute bringen „Magnus“ und „Rasmus“ bereits 590 und 540 Gramm auf die Waage. Mutter „Fine“ ist bei ihren ersten Kletterversuchen stets an ihrer Seite, während Vater „Flin“ das Geschehen aus der Baumkrone beobachtet. „Die Männchen spielen bei der Aufzucht der Jungen keine Rolle“, erklärt Kurator Fabian Krause, „nach der Paarung trennen sich die Tiere wieder.“
Bedrohte Schönheit mit besonderer Anatomie
Der Kleine Panda (Ailurus fulgens), auch als „Katzenbär“ oder „Feuerfuchs“ bekannt, ist der einzige Vertreter seiner Familie. Obwohl er nicht mit dem Großen Panda verwandt ist, teilen beide eine anatomische Besonderheit: einen „falschen Daumen“, der ihnen beim Greifen von Bambus hilft.
Doch die putzigen Tiere sind bedroht: Die Weltnaturschutzunion IUCN stuft den Kleinen Panda als „stark gefährdet“ ein. „Die Geburt der beiden Kleinen Pandas macht uns sehr glücklich, sie ist ein bedeutender Erfolg für den internationalen Artenschutz“, betont Zoo-Geschäftsführer Andreas M. Casdorff. „Im Rahmen des Europäischen Erhaltungszuchtprogramms arbeiten wir eng mit anderen Zoos zusammen, um die genetische Vielfalt zu sichern und bedrohte Arten langfristig zu erhalten.“
Steckbrief Kleiner Panda (Ailurus fulgens)
- Lebensraum: Bambuswälder des Himalaya
- Nahrung: Gräser (vor allem Bambus), Früchte, Insekten, Samen
- Größe: 51–73 cm Körperlänge (bis 49 cm Schwanzlänge)
- Gewicht: 3–6 kg
- Tragzeit: 114–145 Tage
- Fressfeinde: Marderhunde, Schneeleoparden
