
Zum Internationalen Tag des Ehrenamts: Organisation betont Bedeutung finanzieller Ausstattung und Jugendverbandsarbeit
Hannover (pm/redk). Zum Internationalen Tag des Ehrenamts am 5. Dezember rücken die Johanniter die enorme gesellschaftliche Bedeutung freiwilligen Engagements in den Fokus. Angesichts wachsender Anforderungen und unverzichtbarer Leistungen warnen sie jedoch vor zunehmender Belastung der Strukturen. Um Ehrenamt zukunftsfähig zu halten, braucht es verlässliche Rahmenbedingungen, faire Gleichbehandlung und eine starke Förderung junger Engagierter.
Ehrenamt als tragende Säule des gesellschaftlichen Zusammenhalts
Ob im Bevölkerungsschutz, im Rettungs- und Sanitätsdienst, im Hospizdienst, der Kälte- oder Flüchtlingshilfe oder in der Ersten-Hilfe-Ausbildung – das Ehrenamt ist ein unverzichtbarer Baustein für ein gutes gesellschaftliches Miteinander. „Das Ehrenamt übernimmt aber auch elementare Aufgaben für die Gesellschaft, die langfristige und verlässliche Hilfeleistung sicherstellt. So hätte ein Wegbrechen dieser freiwilligen Strukturen schwerwiegende Folgen für unsere Gesellschaft und unser Land“, so Uwe Beyes, Mitglied im Landesvorstand der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Kosten, die oft verborgen bleiben
Die Johanniter-Unfall-Hilfe investiert viel in die Gewinnung und Bindung von Ehrenamtlichen. „Aber auch die Politik ist gefragt, Rahmenbedingungen zu schaffen und zu verbessern, um gesellschaftliches Engagement attraktiv zu halten. Denn Ehrenamt ist nicht kostenlos“, erklärt Uwe Beyes. Neben Ausbildung, Fortbildung, Verpflegung und Versicherung müssten Ehrenamtliche gut und zeitgemäß ausgestattet werden. „Diese Kosten tragen zum überwiegenden Teil derzeit die Hilfsorganisationen selbst. Ein hoher finanzieller Aufwand, den wir gerne bereit sind zu leisten, der aber auch nicht unterschätzt werden darf. Daher braucht es hier dringend eine auskömmliche Finanzierung“, betont Beyes.
Darüber hinaus sei die Gleichstellung aller Engagierten ein notwendiger Schritt: „Unsere Ehrenamtlichen leisten tagtäglich einen enormen Einsatz für unsere Gesellschaft, dafür gebührt ihnen unser aller Dank. Eine Gleichbehandlung aller Helfenden erachten wir daher als längst überfälligen Schritt.“
Jugend als Zukunft des Ehrenamts
Auch die Nachwuchsförderung steht im Zentrum der Bemühungen: Viele starten bereits als Kinder oder Jugendliche über Familie, Schule oder den Freiwilligendienst. „Unsere Johanniter-Jugend ist ein Paradebeispiel gut gelungener Jugendverbandsarbeit und fungiert bei vielen Themen nicht selten als Ideengeber“, erklärt Beyes.
Mehr als 1.900 junge Menschen engagieren sich in Niedersachsen und Bremen in Projekten, Jugendgruppen und Schulsanitätsdiensten. Julius Richter, seit September 2025 Mitglied in der Landesjugendleitung und seit 2021 aktiv in der Johanniter-Jugend, betont: „Wir haben nicht nur die Möglichkeit, schon im frühen Alter gemeinsam neue Fähigkeiten wie im Schulsanitätsdienst zu erlernen, sondern können immer wieder darauf aufbauen und uns innerhalb der Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. und Johanniter-Jugend je nach Interesse und Fähigkeit weiter qualifizieren.“
Politische Beteiligung junger Menschen stärken
Ebenso zentral sei die politische Mitgestaltung. „Wir möchten uns positionieren können, wenn es beispielsweise um Fragen der Finanzierung des Freiwilligendienstes, seiner Erweiterung im Bevölkerungsschutz oder um die Debatte eines verpflichtenden Gesellschaftsjahres geht“, so Richter.
Über die Organisation hinausgehende Beteiligungsformate mit der Politik seien wünschenswert. „Solche würden den Sichtweisen und Interessen der jungen Generation Gehör verschaffen, fördern die Auseinandersetzung mit Themen, steigern die Attraktivität von gesellschaftlichem Engagement und tragen maßgeblich zur Demokratieförderung bei“, erklärt Julius Richter abschließend.









