Feldhamster zieht im Landwirtschaftsministerium ein

Hamster
Symbolbild Hamster - Quelle: Pixabay

Die Ausstellung dauert bis zum 26. Juni 2021 und kann wochentags besucht werden.

Hamburg/Hannover (pm). Für Natur- und Artenschützer ist der Feldhamster seit Jahren ein absolutes Sorgenkind. Mit der Eröffnung der neuen Wanderausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz (ML) in Hannover geht der scheue Nager am 7. Juni im Rahmen einer Ausstellung an die Öffentlichkeit.

„Mit der Ausstellung setzen wir ein wichtiges Signal und unterstützen das Rettungsprojekt der Deutschen Wildtier Stiftung für den Feldhamster“, sagt Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast. „Die Wanderausstellung verdeutlicht sehr anschaulich, mit welchen Problemen Feldhamster in der Landschaft zu kämpfen haben. Das Projekt zeigt aber auch Lösungsansätze auf, wie wir ihn in Zukunft noch stärker unterstützen können.“

Die Wanderausstellung der Deutschen Wildtier Stiftung zeigt Szenen aus dem Lebenszyklus der Feldhamster: Nach dem langen Winterschlaf beginnt gleich nach dem Aufwachen Anfang Mai die anstrengende Paarungszeit der Nager. Bis zum Ende des Sommers hat das Hamster-Weibchen zwei, manchmal sogar drei Würfe aufgezogen – ein Kraftakt, für den die Tiere gut genährt sein müssen.

Das Überleben jedes Individuums zählt. Der Lebensraum des Feldhamsters ist die fruchtbare Ackerlandschaft. Verengte Fruchtfolgen oder der Einsatz von modernen, effizienten Erntemaschinen, wodurch kaum Ernte auf dem Acker verbleibt, machen dem Nager das Überleben schwer.

Die Bilder der Ausstellung sind eindringlich. „Für uns sind Wanderausstellungen ein Modul unserer Naturbildungsarbeit“, sagt Dr. Jörg Soehring, Vorstand der Deutschen Wildtier Stiftung. „Dass wir die Gelegenheit bekommen haben, im Niedersächsischen Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz unsere Ausstellung zu eröffnen, freut uns sehr. Denn hier im Haus fallen wichtige Entscheidungen – auch für das Überleben dieser Art.“

Die Ausstellung dauert bis zum 26. Juni 2021 und kann wochentags (während der Öffnungszeiten des Ministeriums und unter Beachtung der geltenden Corona-Regelungen) besucht werden.

Hintergrund

Der Feldhamster (Cricetus cricetus) ist in Deutschland und weltweit vom Aussterben bedroht. „Feldhamsterland“ ist das deutschlandweit größte Projekt zur Rettung des Feldhamsters. Die Deutsche Wildtier Stiftung leitet das Projekt, gefördert wird es vom Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums im Bundesprogramm Biologische Vielfalt über fünf Jahre. In fünf Bundesländern ist das Projekt aktiv, um den sympathischen Nager vor dem Aussterben zu bewahren. Denn der „Architekt unter dem Acker“ mit seinem gelblich-braunen Rückenfell ist inzwischen vielerorts bereits verschwunden.

Mehr Infos: www.feldhamster.de

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