Erarbeitungsprozess zum Aktionsplan Inklusion beendet
Langenhagen (pm). Der erste Entwurf steht! „Wir sind stolz und glücklich, nach dieser arbeitsintensiven Zeit unser gemeinsames Ergebnis präsentieren zu können“, sagt Sabine Hettinger, Inklusionsbeauftragte der Stadt Langenhagen.
In einem knapp zweijährigen Prozess haben zahlreiche ehrenamtlich Mitwirkende aus den Verbänden und Vereinen der Stadt, aus Politik und Verwaltung einen Aktionsplan Inklusion für Langenhagen erarbeitet. Das Ergebnis wird nun den Gremien übergeben und anschließend dem Rat der Stadt Langenhagen zur Abstimmung vorgelegt. Wird der Entwurf beschlossen, kann die Umsetzung durch die Stadtverwaltung starten.
Auch Bürgermeister Mirko Heuer freut sich über diesen wichtigen Schritt: „Der kommunale Aktionsplan ist nicht nur unser Programm für Inklusion, sondern zugleich für eine zukunftsfähige Stadt Langenhagen – denn nur eine vielfaltsgerechte und barrierefreie Stadt ist auch nachhaltig und zukunftsfähig.“
Im September 2019 fand die Auftaktveranstaltung mit dem Motto „Vielfalt in Langenhagen zum Blühen bringen“ statt. Es bildeten sich sechs Arbeitsgruppen, die sich intensiv mit den folgenden sechs Handlungsfeldern befassten:
- Wohnen + Versorgung
- Mobilität + Barrierefreiheit
- Information + Mitsprache
- Arbeit + Beschäftigung
- Bildung + lebenslanges Lernen
- Kultur + Freizeit
In den vielen Gruppentreffen wurden Vorschläge und Ansätze ausgearbeitet, die zur Verwirklichung von Inklusion im jeweiligen Handlungsfeld beitragen sollen. Zunächst entwickelten die Teilnehmenden eine Vision als Leitidee. Dabei stellten sie sich zunächst eine auf die Zukunft bezogene Frage: Woran können unterschiedlichste Menschen in Langenhagen im Alltag feststellen, dass Inklusion Wirklichkeit geworden ist? Aus der Zukunft ging es dann zurück in die Gegenwart: welche Ziele, Maßnahmen und Handlungsschritte braucht es in jedem der Bereiche, damit Inklusion im Alltag konkret wird? „Wir als Teilnehmende waren im Verlauf des Prozesses immer wieder überrascht von der Vielfalt der unterschiedlichen Bedürfnisse. Für gleichberechtigte Teilhabe ist es wichtig, möglichst alle diese Bedürfnisse zu berücksichtigen“, sagt Karin Gärtner. Begleitet wurde und wird der Prozess von einer Steuerungsgruppe, die die Vielfalt Langenhagens widerspiegelt.
Auch dieses Projekt musste sich den Herausforderungen der Corona-Pandemie stellen, weiß die Inklusionsbeauftragte: „Wir sind an unseren Aufgaben gewachsen und haben neue Wege ausprobiert, sind beispielsweise auf Online- oder Open-Air-Veranstaltungen und kleine Videobotschaften ausgewichen. Das war für uns alle eine spannende Zeit.“
Sozialdezernentin Eva Bender sieht besonders dadurch auch die Dringlichkeit bestätigt: „Die Auswirkungen der Pandemie haben die Notwendigkeit gleichberechtigter Teilhabe noch einmal mehr sehr deutlich gezeigt – mit dem Aktionsplan werden die konkreten Schritte greifbar und transparent gemacht.“
Wesentliche Grundlage für den Aktionsplan ist die UN-Behindertenrechtskonvention. Sie ist von den Beteiligten in Bezug auf das Verständnis von Inklusion und selbstbestimmter gleichberechtigter Teilhabe immer wieder hinzugezogen worden.
Am Prozess beteiligt waren sehr unterschiedliche Menschen – mit und ohne Beeinträchtigung, aus diversen Organisationen und Gesellschaftsbereichen. Sie alle einte nicht nur das Anliegen Inklusion: Viele von Ihnen beschreiben die vergangenen 22 Monate als gemeinsamen Lernprozess – sie lernten von ihren unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen und erlebten diese Vielfalt als Bereicherung.
Veröffentlicht wird der Aktionsplan voraussichtlich zu Beginn des nächsten Jahres. Es wird regelmäßige Berichte zum Stand der Umsetzung geben. Informationen zum Prozess und alle Protokolle, die Einblick in die Arbeitsgruppen geben, finden Sie unter: https://www.langenhagen.de/aktionsplan-inklusion.