28 regionsweite Veranstaltungen informieren, unterstützen und klären auf
REGION HANNOVER (PM). Noch immer werden Depressionen unterschätzt und häufig als Charakterschwäche oder persönliches Problem betrachtet. Tatsächlich sind sie laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) aber eine der häufigsten Volkskrankheiten. Nach Angaben der Deutschen Depressionshilfe erkranken jährlich rund 5,3 Millionen Menschen in Deutschland an dieser Krankheit. Darüber hinaus ist eine Mehrheit der Bevölkerung im Laufe des Lebens von Depression betroffen – entweder direkt aufgrund einer eigenen Erkrankung oder indirekt, zum Beispiel als Angehöriger oder Angehörige.
Das Bündnis gegen Depression der Region leistet wichtige Aufklärungsarbeit – unter anderem mit einem breit gefächerten Veranstaltungsangebot. Im Hinblick auf die erforderlichen Corona-Maßnahmen wurde das Programm entsprechend ausgerichtet.
Uwe Blanke vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Region Hannover koordiniert das 2008 gegründete Bündnis: „Langsam verlässt das Thema die Tabuzone. Genau das wollen wir und das verfolgen wir weiter. Wir haben schon viel geschafft, und es gibt noch viel zu tun. Unser Programm soll daher möglichst vielen Betroffenen, Angehörigen und Fachkräften die Gelegenheit geben, sich zu informieren und miteinander ins Gespräch zu kommen.“
Um über die Krankheit aufzuklären und für das Thema zu sensibilisieren, präsentiert das Bündnis gegen Depression aktuell bis zum 18. November ein Angebot aus Lesungen, Filmabenden, Vorträgen, Fachtagen und sportlichen Aktivitäten: Ein Nordic Walking bringt am Dienstag, 22. September von 10 bis 11.30 Uhr Schwung in Körper und Geist, im Vordergrund steht nicht die perfekte Technik, sondern die Freude, in kleiner Gruppe aktiv zu werden. Start ist an der Beratungsstelle Plauener Straße 12a, Anmeldung unter 0511 616-48405. Kinder von psychisch belasteten Eltern stehen am Donnerstag, 24. September um 18 Uhr im Fokus des Informations- und Diskussionsabends „Am Anfang war Verwirrung“ in der Beratungsstelle Podbielskistraße 158. Und mit dem Poetry Slam zum Motto „Ich und Depression?“ greifen vier wortgewandte Poetinnen und Poeten im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, am 30. September um 19.30 Uhr den Umgang und die Erfahrungen mit Depressionen auf. Darüber hinaus bietet z.B. das Klinikum Wahrendorff am 7. Oktober Einblicke in seine geschlechterspezifischen Tageskliniken für Frauen und Männer. Im Raschplatz-Kino ist am selben Abend der Film „Neben der Spur“ zu sehen.
In den weiteren Vorträgen und Diskussionsrunden gehen Fachleute verschiedenen Ursachen und Ausprägungen von Depressionen auf den Grund. Dabei geht es beispielweise um Depression bei jungen Erwachsenen oder nach einer Geburt. Auch die Auswirkungen in Krisenzeiten wie der Covid-19-Pandemie werden aufgegriffen. Das vollständige Programm steht für Sie im Internet auf der Seite www.hannover.de/bgd-rh zum Download bereit.