DEHOGA Niedersachsen empört über Aussagen von Arbeitsministerin Bärbel Bas

Dirk Breuckmann, Präsident des DEHOGA Niedersachsen
Dirk Breuckmann, Präsident des DEHOGA Niedersachsen. - Quelle: DEHOGA / Foto: Christian Platz

Präsident Breuckmann fordert Rücknahme der „Kampfansage gegen Arbeitgeber“

Hannover (pm/redk). Mit scharfer Kritik reagiert der DEHOGA Niedersachsen auf Äußerungen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas, die beim Juso-Bundeskongress zum „Kampf gegen Arbeitgeber“ aufgerufen hatte. Der Verband sieht darin eine pauschale Abwertung der Unternehmerinnen und Unternehmer im Gastgewerbe und fordert eine klare Korrektur.

Deutliche Worte aus Hannover

Die jüngsten Aussagen von Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas sorgen im niedersächsischen Gastgewerbe für erheblichen Unmut. Bas hatte beim Juso-Bundeskongress in Mannheim erklärt, sie wolle „gegen die Arbeitgeber kämpfen“ und forderte die Nachwuchsorganisation der SPD auf, sich anzuschließen.

Für den DEHOGA Niedersachsen ist diese Formulierung ein schwerwiegender Angriff auf die Arbeitgeber des Gastgewerbes. „Diese Worte sind nicht nur völlig unangemessen, sondern ein Schlag ins Gesicht aller Unternehmerinnen und Unternehmer, die tagtäglich Verantwortung tragen – für ihre Betriebe, ihre Mitarbeiter und für die regionale Wirtschaft“, sagt DEHOGA-Präsident Dirk Breuckmann.

Kritik an pauschalen Darstellungen

Irritation löste auch eine weitere Bemerkung der Ministerin aus. Bas hatte kritisiert, beim Deutschen Arbeitgebertag säßen „vornehmlich Männer in maßgeschneiderten Anzügen auf bequemen Sesseln“. Die pauschale Darstellung stößt in der Branche auf Unverständnis.

„Die Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber im Gastgewerbe passen in dieses Bild nicht – und doch werden sie von der Ministerin pauschal abgekanzelt“, so Breuckmann. „Unsere Branche lebt davon, dass Chefinnen und Chefs selbst mit anpacken – am Herd, im Service, in der Küche, an der Rezeption. Ohne ihren täglichen Einsatz gäbe es keine Erlebnisse für Gäste, keine erfolgreichen Betriebe und keine Arbeitsplätze.“

Rückgrat des Tourismus: Arbeitgeber verdienen Respekt

Das Gastgewerbe ist ein zentraler Wirtschafts- und Tourismustreiber in Niedersachsen. Rund 110.000 sozialversicherungspflichtige und etwa 90.000 geringfügig Beschäftigte arbeiten in Hotellerie und Gastronomie. Der DEHOGA Niedersachsen vertritt knapp 5.000 Mitgliedsbetriebe – und damit ebenso viele Arbeitgeber.

„Es ist absolut inakzeptabel, dass die Arbeitsministerin pauschal einen Kampf gegen Arbeitgeber ausruft, statt beide Seiten zu unterstützen – Arbeitnehmer und Arbeitgeber“, betont Breuckmann. „Wir erwarten, dass eine Arbeitsministerin Brücken baut und nicht Gräben vertieft.“

Hotels, Restaurants und Cafés seien ein unverzichtbarer Bestandteil des Tourismus in Niedersachsen. „Ohne unsere Branche gäbe es weder Urlaubs- noch Geschäftstourismus. Arbeitgeber brauchen Respekt für ihre Leistung, nicht politische Kampfparolen.“

Forderung nach Klarstellung

Der DEHOGA Niedersachsen fordert Bundesarbeitsministerin Bas daher entschieden auf, ihre Aussagen zurückzunehmen. „Wer verantwortungsvolle Unternehmer öffentlich zum Gegner erklärt, schadet dem gesellschaftlichen Miteinander und der wirtschaftlichen Stabilität“, so Breuckmann. „Unsere Branche arbeitet hart – und sie verdient Wertschätzung, keine Feindbilder.“

Über den Verband

Der DEHOGA Niedersachsen ist der Unternehmerverband des Gastgewerbes im Land. Er vertritt knapp 5.000 Mitglieder, darunter mehr als 1.300 Ausbildungsbetriebe, und gliedert sich in acht Bezirksverbände mit rund 60 Kreis- und Ortsverbänden.

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