Digitaler Auftakt zum Internationalen Frauentag unter der Überschrift „Nein! Gegen Gewalt gegen Frauen!“

Symbolbild - Quelle: Pixabay

Bereits am 05. März 2021, ab 15.00 Uhr, gibt das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung den Auftakt zum Internationalen Frauentag 2021! Thema und Botschaft ist: „Nein! Gegen Gewalt gegen Frauen!“.

Hannover (pm). Bis zum 11. März 2021 wird auf der Website des Ministeriums und den Social-Media-Kanälen der mit dem Juliane Bartel Medienpreis ausgezeichnete Film „Die Ungehorsame“ gezeigt.

In einem weiteren Beitrag führt der Autor des Films, Michael Helfrich, in den Film ein und die Expertin Helene Wiebe, Leiterin eines Frauenhauses, und der Experte Savaş Gel, Dezernatsleiter für Kriminalitätsbekämpfung und Prävention bei der Polizeidirektion Hannover, informieren aus ihrer praktischen Arbeit mit von Gewalt betroffenen Frauen in einer digitalen Gesprächsrunde.

Dabei werden vielfältige Hilfsangebote aufgezeigt, auch für Menschen, die in ihrem Umfeld häusliche Gewalt bemerken.

Hintergrund:

Gewalt gegen Frauen, insbesondere häusliche Gewalt, ist nach wie vor ein gravierendes gesellschaftliches Problem.

Immer noch werden Frauen aller Altersgruppen, aus allen sozialen Schichten und in den unterschiedlichsten Lebenslagen auch in Niedersachsen Opfer von häuslicher Gewalt. Wer Opfer von häuslicher oder sexueller Gewalt geworden ist, leidet oft ein Leben lang unter diesen schrecklichen Taten.

Jährlich sind es allein in Niedersachsen über 17.000 Fälle häuslicher Gewalt.

In Deutschland wird an jedem dritten Tag eine Frau von ihrem Partner oder Ex-Partner getötet, alle 45 Minuten wird – statistisch gesehen – eine Frau Opfer von Partnerschaftsgewalt. Polizeilich registriert ist nur ein geringer Teil der Beziehungstaten. Die Dunkelziffer liegt vermutlich deutlich über den polizeibekannten Fällen.

Für Frauen, die von sexueller und häuslicher Gewalt betroffen sind, besteht in Niedersachsen ein flächendeckendes Netz an Hilfsangeboten. Das gesamte niedersächsische Gewaltschutzsystem für Frauen steht – auch in Zeiten der Corona-Pandemie – weiterhin zur Verfügung. Die 46 Gewaltberatungsstellen sind telefonisch und per E-Mail erreichbar und bieten zum Teil auch Online-Beratung an. Die 43 Frauenhäuser nehmen gewaltbetroffene Frauen auf. Ausnahme sind unter Quarantäne stehende Frauen, hier muss konsequent das Gewaltschutzgesetz durch die Polizei angewandt werden und der Täter der Wohnung verwiesen werden.

Beratungs- und Serviceangebote gibt es auch auf dieser Seite: https://www.ms.niedersachsen.de/startseite/frauen_gleichstellung/beratungs_und_serviceangebote/

Tag und Nacht – in 17 Sprachen – kostenlos zur Verfügung steht das bundesweite Hilfetelefon: 08000 116 016, www.hilfetelefon.de

Niedersachsen setzt auf eine Vielfalt von Hilfemaßnahmen, zu denen auch die niedersächsische Kampagne „Hast du das auch gehört“ zählt, eine Maßnahme des Landespräventionsrates Niedersachsen gemeinsam mit dem Sozial- und Gleichstellungsministerium.  Diese Maßnahme zielt darauf, die Nachbarschaft und das direkte Umfeld für häusliche Gewalt zu sensibilisieren, um Betroffene beim Zugang zum Hilfesystem zu unterstützen: http://auchgehoert.de/

Das „Netzwerk ProBeweis“ bietet von Gewalt Betroffenen die Möglichkeit, Beweise sichern zu lassen – unabhängig von einer eventuellen späteren Strafverfolgung: www.probeweis.de

Das Programm „Worte helfen Frauen“ wendet sich gezielt an geflüchtete Frauen. Um Sprachbarrieren abzubauen, können alle Einrichtungen, die zu frauenspezifischen Belangen beraten, mit diesem Projekt den Einsatz von Übersetzerinnen und Übersetzern abrechnen: www.worte-helfen-frauen.de

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