Internationales Ermittlerteam zerschlägt Tätergruppe – 18 Festnahmen nach Geldautomatensprengungen

Handschellen
Symbolbild Handschellen - Quelle: Pixabay

Gemeinsame Einsätze deutscher und niederländischer Behörden führen zu Festnahmen und umfangreichen Sicherstellungen

Wiesbaden (pm/redk). In einem erfolgreichen Schlag gegen eine international agierende Tätergruppierung konnten im Mai 2025 im Rahmen mehrmonatiger Ermittlungen insgesamt 18 Tatverdächtige festgenommen werden. Die Beschuldigten stehen im Verdacht, für zahlreiche Geldautomatensprengungen in Deutschland sowie weitere Taten in der Schweiz und Frankreich verantwortlich zu sein.

Im Auftrag der Staatsanwaltschaften Osnabrück und Düsseldorf (ZeOS NRW) führten das Bundeskriminalamt (BKA), das Landeskriminalamt Nordrhein-Westfalen (LKA NRW) und die niederländische Polizei unter Einbindung von Europol koordinierte Maßnahmen durch. Bei sogenannten Joint Action Days im Mai 2025 wurden fünf mutmaßliche Mitglieder der Gruppierung festgenommen. Zuvor hatten bereits Festnahmen im April und November 2024 stattgefunden.

Den Tatverdächtigen – überwiegend niederländische Staatsangehörige aus den Regionen Utrecht und Amsterdam – werden unter anderem die Herbeiführung von Sprengstoffexplosionen sowie schwerer Bandendiebstahl zur Last gelegt. Ihre Taten waren professionell organisiert, arbeitsteilig durchgeführt und technisch ausgefeilt. Zum Einsatz kamen feste Explosivstoffe, die nicht nur an Geldautomaten, sondern auch im Umfeld der Tatorte beträchtliche Sachschäden verursachten. Der durch die Sprengungen verursachte Schaden beläuft sich auf mehrere Millionen Euro, die Beute liegt bei rund 1,2 Millionen Euro.

Die Täter bevorzugten leicht zugängliche Geldautomaten mit geringer Sicherung und wählten gezielt Standorte mit schnellen Fluchtmöglichkeiten. Viele der Tatorte lagen in Wohngebieten, was zu einer erheblichen Gefährdung der Anwohnerinnen und Anwohner führte. Zur Flucht nutzte die Gruppierung hochmotorisierte Fahrzeuge.

Die Festnahmen sind das Ergebnis intensiver Ermittlungen eines gemeinsamen internationalen Ermittlungsteams (Joint Investigation Team, JIT), das unter der Leitung der Staatsanwaltschaften Osnabrück und Düsseldorf (ZeOS NRW) sowie unter Mitwirkung des BKA, des LKA NRW, der niederländischen Polizei und unter Koordination von Europol arbeitete. Seit April 2024 wurden in den Niederlanden – mit Ausnahme einer Festnahme in Spanien – zahlreiche Wohnungen durchsucht. Dabei konnten über 290.000 Euro Bargeld, darunter auch durch Raubstopptinte gefärbte Scheine, sichergestellt werden. Darüber hinaus wurden ein Krypto-Wallet im Wert von über 600.000 Euro sowie umfangreiche Ausrüstung zur Durchführung von Geldautomatensprengungen beschlagnahmt.

Beteiligte Behörden aus Deutschland waren das BKA, das LKA NRW sowie die Staatsanwaltschaften Osnabrück und Düsseldorf (ZeOS NRW). Auf niederländischer Seite unterstützten die Politie Midden-Nederland und die Staatsanwaltschaft Utrecht die Maßnahmen. Europol koordinierte die länderübergreifende Zusammenarbeit und richtete eine eigene Taskforce ein.

Das EU-finanzierte Projekt „ISF Lumen“ unterstützte die Polizei bei der Bekämpfung dieses Kriminalitätsphänomens.

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