Bad Pyrmont (ots). Am Montagabend endete ein Beziehungsstreit mit einer Explosion in einer Wohnung eines Mehrfamilienhauses in der Erdfällenstraße in Bad Pyrmont. Ein 36-Jähriger hatte die Detonation absichtlich herbeigeführt, nachdem er sich allein in der Wohnung verbarrikadiert hatte. Der 36-Jährige sowie acht Polizeibeamtinnen und -beamte wurden verletzt.
Gegen 20.15 Uhr wurden Beamte des Polizeikommissariats Bad Pyrmont zunächst wegen eines eskalierten Beziehungsstreits in der Erdfällenstraße gerufen. Vor Ort und auch im Nahbereich wurde jedoch zunächst niemand angetroffen. Zurück in der Wache ging ein weiterer Anruf bei der Polizei ein. Der mutmaßliche Täter sollte sich demnach in einer Kellerwohnung eines Mehrparteienhauses in der Erdfällenstraße aufhalten. Bereits bei Eintreffen am Einsatzort hatte er sich in der Wohnung verbarrikadiert. Ein Kontakt zu dem 36-Jährigen war nicht möglich.
Gegen 21.20 Uhr schlug der Mann dann plötzlich eine Fensterscheibe der Wohnung ein und legte ein Feuer, woraufhin die Feuerwehr alarmiert wurde. Zudem evakuierten die Polizeibeamten die Bewohner des Mehrparteienhauses.
Während die Feuerwehr versuchte, in das Gebäude vorzurücken, kam es in der Kellerwohnung zu einer Explosion, die derart stark war, dass den Rettungskräften Scherben von vormals noch intakten Fensterscheiben „um die Ohren flogen“.
Aufgrund der unklaren Lage in der Kellerwohnung konnte die Feuerwehr den Brand zunächst nur von außen löschen. Als sich während der Löscharbeiten der Rauch senkte, entdeckten die Einsatzkräfte den 36-Jährigen: Er befand sich unter dem Küchentisch und trug eine Atemschutzmaske. Zudem blutete er stark und war mit einer Glasscherbe bewaffnet. Den Beamten gelang es schließlich, den Mann festzunehmen, bei seiner Festnahme leistete er aktiv Widerstand.
Aufgrund seiner Verletzungen musste der 36-Jährige ins Krankenhaus eingeliefert werden, wo er noch in der Nacht operiert wurde. Ob er sich die Verletzungen selbst zugefügt hat oder bei der Explosion verletzt wurde, ist derzeit noch unklar.
Acht Polizeibeamte zogen sich während des Einsatzes eine Rauchgasvergiftung bzw. leichte Schnittwunden zu. Sie sind weiterhin dienstfähig. Der 36-Jährige ist derzeit nicht vernehmungsfähig.