Jahresübung der Regionsfeuerwehrbereitschaften II und III

Feuerwehreinsatz
Atemschutzgeräteträger gehen in den Einsatz - Quelle: Regionsfeuerwehr Hannover

Auf dem Gelände des Torf- und Humuswerkes Uchte, bei Nienburg, übte man sich in Brandbekämpfung, Menschenrettung und technischer Hilfeleistung

Gehden (pm). Die Regionsfeuerwehrbereitschaften stehen bereit, wenn bei größeren Schadenslagen die Stadt- und Gemeindefeuerwehren an ihre Leistungsgrenzen stoßen oder der Katastrophenfall ausgerufen wird. Dabei werden die fünf Bereitschaften nicht nur in der Region Hannover, sondern auch in anderen Landkreisen und anderen Bundesländern eingesetzt. In den letzten Jahren gehörten Hochwassereinsätze an der Elbe und der Innerste sowie der Moorbrand auf dem Bundeswehrgelände in Meppen dazu. Der letzte größere Einsatz war im Sommer 2021 beim Jahrhunderthochwasser in Nordrhein-Westfalen.

Um für den Ernstfall gerüstet zu sein, führen die fünf Regionsfeuerwehrbereitschaften (RFB) mit jeweils rund 150 Einsatzkräften einmal im Jahr eine große Übung durch. Für die Bereitschaften II und III ging es heute nach Uchte im Landkreis Nienburg, wo die Kameradinnen und Kameraden der Kreisfeuerwehr Nienburg die Lagen für die Einsätze vorbereitet hatten.

Bereits am frühen Morgen rückte die RFB III, die sich aus Einsatzkräften und Fahrzeugen der Städte Hemmingen, Laatzen, Pattensen und Springe zusammensetzt, vom Sammelpunkt an der Feuerwehrtechnischen Zentrale in Ronnenberg ab.

Vor Ort warteten dann eine Reihe von Einsatzszenarien auf die Feuerwehren aus der Region Hannover:

  • Ein Feuer auf dem Gelände des Torf- und Humuswerkes Uchte im Ortsteil Darlaten hatte sich zu einem Großbrand entwickelt. Dabei stellte die Rettung von vier vermissten Monteuren in der verqualmten großräumigen Halle, deren Keller nur über eine Leiter er-reichbar war, eine besondere Herausforderung für die unter Atemschutz vorgehenden Einsatzkräfte.
  • Ein Vegetationsbrand auf dem Torfabbaugelände, wo ein Traktor durch einen techni-schen Defekt ein Feuer ausgelöst hatte, musste gelöscht werden. So etwas kann dau-ern, da Moorbrände unter der Oberfläche weiterschwelen können.
  • Der Wasserförderungszug hatte die Aufgabe, über lange Schlauchleitungen das Wasser von Bohrbrunnen und Zisternen zu den Einsatzstellen zu fördern. Die längste Strecke betrug 1.300 Meter.
  • An einer anderen Stelle hatten Kinder im Moor am Beladebereich der Loren gespielt und sind unter eine Lore geraten. Das Anheben der schweren Lore im Torfgelände gestaltet sich aufgrund des weichen und nachgebenden Bodens als besonders schwierig.

Wie die Bereitschaftsführer abschließend feststellen konnten, wurden die verschiedenen und anspruchsvollen Aufgaben der Gefahrenabwehr von den beteiligten Feuerwehren alle erfolgreich bewältigt.

Ein weiteres Ziel der Übung war das Üben der gemeinsame Nutzen von Ressourcen und das Ablöse- und Übergabeverfahren zweier Regionsfeuerwehrbereitschaften. Denn gegen Mittag löste die RFB II, die sich aus Einsatzkräften und Fahrzeugen der Städte Barsinghausen, Gehrden, Ronnenberg und Seelze sowie der Gemeinde Wennigsen zusammensetzt, die abgekämpften Einheiten der RFB III ab. Der Bereitschaftsführer der RFB III berichtete, dass dies insgesamt gut funktionierte. Er räumte ein, dass es aber auch Erkenntnisse gewonnen wurden, wie so etwas noch reibungsloser organisiert werden kann.

Verpflegt wurden die rund 300 Kameradinnen und Kameraden durch die beteiligten Gerätewagen Küche der Verpflegungs- und Logistikzüge ihrer Bereitschaften. Damit hat sich das Konzept der Ausstattung aller fünf Regionsfeuerwehrbereitschaften mit einem „GW Küche“ erneut bewehrt.

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