Erster internationaler Notfallsanitäter an der Johanniter-Akademie erfolgreich qualifiziert

Lazaridis, Enke, Rudolf, Kairat (v.l.)
Übergabe Urkunde NFS - Lazaridis, Enke, Rudolf, Kairat (v.l.) - Foto: Johanniter / Tanja Schulz

Vom Rettungsassistenten in Griechenland zum Notfallsanitäter in Hildesheim

Hannover/Hildesheim (pm/redk). Mit einem besonderen Meilenstein schließt Kimon Rudolf im Juni seine erfolgreiche Weiterbildung zum Notfallsanitäter in Deutschland ab. Als erster internationaler Anwärter der Johanniter-Akademie erhielt der 34-jährige Retter offiziell seine Urkunde und hat seine Tätigkeit als Notfallsanitäter in Hildesheim bereits aufgenommen.

In den vergangenen vierzehn Monaten absolvierte Rudolf 380 Stunden Theorie, 400 Stunden Praxis an der Lehrrettungswache Hildesheim und 240 Stunden klinische Ausbildung im St. Bernward Krankenhaus. „Ich freue mich sehr, dass ich nun etwas zurückgeben kann“, erklärt Rudolf. „Ich hatte sehr viel Unterstützung durch die Akademie und die Wache. Nur so konnten wir zahlreiche bürokratische Herausforderungen überwinden oder mich kurzfristig von meiner Arbeit an der Wache freistellen, wenn an der Akademie die erforderlichen Lerninhalte im Stundenplan angesetzt waren.“

Vom ERASMUS+-Austausch zur beruflichen Neuorientierung

Geboren in Deutschland und aufgewachsen in Griechenland, hat Rudolf dort eine Ausbildung zum Rettungsassistenten absolviert und mehrjährige Berufserfahrung gesammelt. Durch das Erasmus+-Programm kam er mit dem Fachlehrer Konstantinos Lazaridis in Kontakt, der ihn für die Weiterbildung in Deutschland begeisterte. Das Programm der Johanniter-Akademie ermöglicht eine angepasste Weiterbildung mit praktischer und theoretischer Begleitung sowie finanzieller Förderung durch das IQ-Förderprogramm des Bundesarbeitsministeriums.

Starke persönliche Leistung trifft auf gezielte Unterstützung

Akademie-Projektleiter Lazaridis zieht Bilanz: „Das ist sicher kein einfacher Weg, hier braucht es einen starken Willen. Aber wir haben so viel menschliche Kompetenz und eine hohe psychische Resilienz bei Kimon erlebt, das ist beeindruckend.“ Er betont zudem die Bedeutung von mehr Transparenz und Mobilität in der EU-Ausbildung: „Qualifizierte und motivierte Fachkräfte sollten nicht an bürokratischen Hürden scheitern.“

Erfolgreiches Zusammenspiel von Akademie und Rettungswache

Fachbereichsleiter Rettungsdienst in Hildesheim, Maximilian Kairat, hebt die gelungene Zusammenarbeit zwischen Rettungswache und Akademie hervor: „Die Wache ist mit diesen Erfahrungen gewachsen und es ist ein großer Vorteil, jemanden mit einer anderen, speziellen Perspektive im Team zu haben.“ Kairat ergänzt: „In diesem Rahmen stehen wir auch gern weiterhin für das Projekt zur Verfügung.“

Zukunft mit Perspektive

Für Kimon Rudolf eröffnen sich nun neue Perspektiven: „Der Beruf des Notfallsanitäters hat wirklich Strahlkraft, das trägt zur Motivation bei und ich möchte weiterhin lernen. Fortbildungen im Bereich Intensivtransport oder Luftrettung finde ich sehr spannend. Oder auch als Praxisanleiter – dann kann ich mein Wissen hier und im Austausch mit den Kollegen in Griechenland teilen und weitervermitteln.“

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