Rotes Kreuz: Neues Kompetenzzentrum für Psychosoziales Krisenmanagement in der Region Hannover

Themenfoto: Kompetenzzentrum für Psychosoziales Krisenmanagement.
Themenfoto: Kompetenzzentrum für Psychosoziales Krisenmanagement. - Quelle: DRK-Region Hannover

Ehrenamtliche Fachkräfte unterstützen Mitarbeitende, Familien und Kooperationspartner in belastenden Lebenssituationen

Hannover (pm/redk). Mit der Gründung des Kompetenzzentrums für Psychosoziales Krisenmanagement (KomZ PsychKM) verfügt das Rote Kreuz in der Region Hannover seit Ende 2023 über eine starke Gemeinschaft, die Menschen in Krisensituationen fachkundig und ehrenamtlich beisteht. Das Angebot richtet sich nicht nur an Rotkreuz-Mitarbeitende, sondern auch an deren Familien und externe Kooperationspartner.

Wie wertvoll diese Unterstützung sein kann, zeigt das Beispiel eines 40-jährigen Rotkreuz-Mitarbeiters aus Laatzen: Nach dem Verschwinden seiner Tochter und einer anschließenden schweren psychischen Krise der Jugendlichen stand die Familie monatelang unter enormer Belastung. „Ich musste funktionieren und arbeiten, irgendwie einen klaren Kopf bewahren“, berichtet der Familienvater, der beim DRK als Disponent tätig ist.

In dieser Zeit fand er wertvolle Hilfe durch das neu gegründete Kompetenzzentrum. Fachkräfte der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV) begleiteten die Familie eng: Nina Meyer, Vanessa Grüneberg und Ralph Meyer führten Gespräche, gaben Rückhalt, vermittelten weiterführende Unterstützung und setzten sogar ihren Einsatzhund ein, um den Schwestern eine besondere Brücke zu bauen. „Wir hatten die Möglichkeit, uns jederzeit zu melden“, blickt der Vater dankbar zurück.

Mittlerweile hat sich die Tochter stabilisiert und befindet sich in kontinuierlicher Behandlung mit festen Therapieterminen.

„Die Belastungen werden immer höher, und der Bedarf in der Gesellschaft wird allgemein immer größer“, berichtet Frank Wöbbecke, Ansprechpartner für das KomZ PsychKM beim Roten Kreuz in der Region Hannover. Das Team, das aktuell 14 ehrenamtliche Fachkräfte mit unterschiedlichen beruflichen Hintergründen umfasst, soll daher weiter ausgebaut werden. „Die haben sich richtig reingekniet und die vorgegebenen, zeitintensiven Schulungen absolviert“, betont Wöbbecke.

Neben den Mitarbeitenden des DRK und ihren Angehörigen profitieren inzwischen auch externe Partner von der Expertise des Kompetenzzentrums. So bestehen bereits Kooperationsverträge mit Behörden, die ihren Beschäftigten eine professionelle Krisenintervention ermöglichen.

Interessierte Ehrenamtliche wie auch Hilfesuchende können sich jederzeit telefonisch unter 0511 367-178745 oder per E-Mail an psnv@drk-hannover.de wenden.

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