„Mit ihrer Anwesenheit treten Sie ein für ein friedvolles Leben in Europa, für Widerstand gegen die gegenwärtigen Herausforderungen und für unsere demokratische Lebensform“, mit diesen Worten dankte Ulrike Jagau den anwesenden Bürgerinnen und Bürgern
Langenhagen (pm/red). Stellvertretende Bürgermeisterinnen legten am 1. September, dem Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges, Blumengesteck an Stele im Rathaus-Innenhof nieder.
„Mit ihrer Anwesenheit treten Sie ein für ein friedvolles Leben in Europa, für Widerstand gegen die gegenwärtigen Herausforderungen und für unsere demokratische Lebensform“, mit diesen Worten dankte Ulrike Jagau den Menschen bei der Zeremonie am Donnerstag, 1. September. Sie und Elke Zach, beide stellvertretende Bürgermeisterinnen Langenhagens, hatten am Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges mit einem Blumengesteck an der Stele im Rathaus-Innenhof dessen Opfer gedacht.
Wie wichtig das Gedenken an den 1. September 1939 ist, unterstrich Jagau teils mit persönlichen Erinnerungen. Die Nachkriegserfahrungen sowie der offene Umgang ihres Vaters mit seinen Kriegserinnerungen hätten sie viele Jahre ihrer Kindheit begleitet. Heute sehe sie „sein ständiges Erzählen über diese Zeit auch als eine Art Vermächtnis an, das er uns Kindern übergeben hat“, berichtete die gegen Ende der NS-Zeit, 1944 geborene Jagau. „Uns stand nach seiner Meinung die Aufgabe zu, die Informationen, die er uns vermittelte, weiterzugeben und ähnliche Ereignisse, soweit es in unserer Macht steht beziehungsweise stand, zu verhindern.“
Bestimmte Zusammenhänge und Unwahrheiten, die Jagaus Vater am 1. September 1939 noch nicht hätte durchschauen können, sind mittlerweile bekannt. Mit dem Überfall der deutschen Wehrmacht auf Polen begann an diesem Tag der Zweite Weltkrieg. „Es ist heute nicht meine Aufgabe, die zahlreichen Parallelen zwischen dem Überfall auf Polen und dem Überfall auf die Ukraine detailliert zu benennen. Wichtig allerdings ist, dass wir wahrnehmen, wie sich die Dinge gleichen, und dass wir uns auch heute wieder mit kriegerischen Auseinandersetzungen beschäftigen müssen, die letztlich bedrohlich für uns alle sein können.“
An der kleinen Zeremonie, die von einer kleinen Abordnung des Langenhagener Blasorchesters musikalisch begleitet wurde, nahmen etwa 30 Personen teil. Sie konnten an der Stele Rosen ablegen, nachdem Jagau und Zach im Wechsel die Totenehrung gesprochen und das Gesteck an der Stele niedergelegt hatten.