Neue öffentliche Frei- und Grünflächen erhöhen die Aufenthaltsqualität / Fußgänger und Radfahrende erhalten mehr Raum
Langenhagen (pm). Die Hackethalstraße ist grüner und spätestens im Frühjahr auch um einiges bunter. Die Stadt Langenhagen hat knapp 400.000 Euro in diese wichtige Verbindung Wiesenaus investiert, um die öffentlichen Frei- und Grünflächen umzugestalten. Ziel der Neuerungen: Die Aufenthaltsqualität deutlich zu verbessern und den Lebensraum für die unmittelbare Nachbarschaft inklusive der Adolf-Reichwein-Schule aufzuwerten. Auch dank des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“, mit dem Bund, Land und Stadt die städtebauliche Maßnahme zu jeweils einem Drittel finanzieren, blüht der Stadtteil Wiesenau ab 2022 auch entlang der Hackethalstraße auf.
Doch bereits Mitte Dezember, kurz nachdem die neuen Flächen fertiggestellt sind, sorgen einige der Änderungen für Aufmerksamkeit.
Im Begegnungsraum zwischen Wilhelm-Busch-Straße und Freiligrathstraße wurden vor der Adolf-Reichwein-Schule Stellplätze in Pflanzbeete umgewandelt. „So schaffen wir bessere Sichtbeziehungen an der Fußgängerampel vor der Grundschule“, benennt Ralph Haase aus der Abteilung „Stadtgrün und Friedhöfe“. In diesem Bereich geparkte beziehungsweise abgestellte Fahrzeuge hätten mitunter wartende Kinder verdeckt; hinzukommt, dass die Stellplätze gerne von „Elterntaxis“ genutzt wurden. Dadurch ergaben sich immer wieder Situationen, die für Kinder schwer einschätzbar sein können – etwa wenn Autos nach einem kurzen Stopp wieder anfahren. „Und schließlich schaffen wir eine Öffnung des Schulvorplatzes zum Quartier“, führt der Diplom-Ingenieur aus. Sitzbänke mit und ohne Rückenlehne vervollständigen die Angebote vor der Adolf-Reichwein-Schule, um sich mit anderen auszutauschen oder einfach innezuhalten und sich an dem Farbenspiel der neuen Staudenmischpflanzungen zu erfreuen.
21 neu gepflanzte Bäume
Als Hingucker erweisen sich bereits jetzt einige der 21 neu eingepflanzten Bäume. Ihre Standorte befinden sich dort, wo es die unterirdisch verlaufenden Leitungen zulassen – und das ist in Teilen abseits der Pflanzbeete. „Die Wege sind breit genug, dass auch zwei Fußgänger nebeneinander an den Bäumen vorbeigehen können“, berichtet Ursula Scheider, Leiterin der Abteilung „Stadtgrün und Friedhöfe“. Und Radfahrende? Die Hackethalstraße ist eine „Tempo-30“-Zone. Dort dürfen sie die Straße beziehungsweise die Fahrbahn mitbenutzen. „Nur wenn ein Radweg mit einem der bekannten Verkehrszeichen ausgewiesen ist, müssen Radfahrende diesen nutzen“, sagt Anette Mecke, Leiterin der Abteilung „Verkehr und Straße“. „Und Kinder bis zehn Jahren dürfen auf den Gehweg fahren.“
Weniger erfreulich, sondern sehr ärgerlich sind die Hinterlassenschaften, welche die mit der Grünpflege beauftragte Fachfirma bereits vorgefunden hat: große Mengen an Hundekot – und zwar in sämtlichen Beeten! „Für Menschen mit einem Hund mögen die Grünflächen auf ihren Spaziergängen zwar attraktiv sein, doch sollten sie dabei bedenken: Den Kot ihrer Tiere müssen sie entfernen – auf allen Bereichen, Grünflächen und Wegen“, betont Markus Villwock vom Ordnungsamt. „Tun sie dieses nicht, stellt das eine Ordnungswidrigkeit dar, die mit einem Bußgeld bis zu 100 Euro geahndet werden kann.“
Straße erfährt deutliche Aufwertung
Die Umgestaltung der öffentlichen Grün- und Freiflächen zielt darauf ab, die Straße für die Menschen im Quartier aufzuwerten. Mehr Raum und Schutz für die schwächeren Verkehrsteilnehmer, die Entsiegelung von Flächen sowie einen klimagerechten Umbau des Straßenseitenraums – aus diesen Gründen hatten sich Sanierungsbeirat Wiesenau und Langenhagens Politik für die Variante mit den meisten Baumanpflanzungen entschieden. „Das war ein Votum für das Quartier und seine Menschen“, sagt Christine Söhlke, in der Abteilung „Stadtplanung und Geoinformationen“ für die Sanierungsgebiete zuständig. „Die neue Hackethalstraße bietet tolle Möglichkeiten für den sozialen Zusammenhalt in Wiesenau.“