Knapp 52.000 Tonnen Streusalz benötigt
Hannover (pm). Die Sonne gewinnt an Kraft, der Winter sagt ade – und mehr als 1.100 Winterdienstler der Landesstraßenbaubehörde in Niedersachsen atmen auf. Denn Ende April endet die Saison. Seit November halten sie sich Tag und Nacht bereit, um auszurücken. Ihre Mission: Die Fahrbahn muss griffig sein – und das bis spätestens sechs Uhr morgens.
Erneut war einiges an Aufwand nötig, um dieses Ziel zu erreichen. Landesweit rund 16.200 Kilometer an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen und zusätzlich noch etwa 9.200 Kilometer Radwege halten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Blick.
„Ohne das Engagement unserer Kolleginnen und Kollegen käme unser Land im Winter zum Stillstand”, sagt Eric Oehlmann, Präsident der Niedersächsischen Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr. Die Straßen wären unsicher, es würden viele Unfälle geschehen. Schule, Firma oder Sportverein wären oft schlicht nicht erreichbar. Eric Oehlmann: „Es bedeutet einen großen Aufwand und unermüdlichen Einsatz, unser aller Alltag am Laufen zu halten. Dafür möchte ich unseren Kolleginnen und Kollegen im Betriebsdienst sehr herzlich danken.”
Die Streusalzmengen zeigen, wie der Winter war: Knapp 52.000 Tonnen wurden verbraucht. Zum Vergleich: Im „Kältewinter” 2012/13 waren es 145.000 Tonnen, in der Saison 2018/19 dagegen 44.000 Tonnen.
Zu Anfang der Saison waren etwa 72.000 Tonnen Streusalz vorhanden. Dank ständiger Lieferungen stehen jetzt noch immer etwa 55.000 Tonnen bereit. Für den nächsten Winter werden die Halden wieder bis zur maximalen Kapazität von rund 86.000 Tonnen aufgestockt. Die Landesbehörde betreibt 113 Lager bei den Straßenmeistereien und vier zentrale Lager.
Ein Fünftel geht in den Harz
Eis und Schnee fühlen sich in den Regionen Niedersachsens ganz unterschiedlich zuhause. Während zu Ostern die ersten Urlauber schon an den Nordseestränden schlendern, kann es im Oberharz noch Neuschnee geben. Entsprechend hoch ist die Menge an Streusalz, die im Harz und angrenzenden Gebieten gestreut wurde. Knapp 11.000 Tonnen hat es dort gebraucht, um die Straßen griffig zu halten. Der zuständige regionale Geschäftsbereich Goslar betreut die Bundes-, Landesstraßen im Landkreis Goslar, in Teilen der Kreise Göttingen und Wolfenbüttel und in Salzgitter sowie die Kreisstraßen im Landkreis Goslar.
Die Winterdienstler an der Küste kommen dagegen mit deutlich weniger aus. Der regionale Geschäftsbereich Aurich benötigte rund 3.800 Tonnen. Die Landesstraßenbaubehörde ist dort für die Bundes- und Landesstraßen in den Landkreisen Aurich, Friesland, Leer und Wittmund sowie in den kreisfreien Städte Emden und Wilhelmshaven zuständig. Außerdem betreut sie die Kreisstraßen in den Landkreisen Friesland und Wittmund.
Im Durchschnitt wurden in jeder der landesweit 56 Straßenmeistereien der Landesbehörde etwa 920 Tonnen Streusalz verbraucht.
Räumen und Streuen auf 490 Routen
Rund 490 Fahrzeuge waren den Winter über auf den Straßen im Einsatz, davon 289 von Firmen im Auftrag der Straßenbauverwaltung. Auf mehr als 400 Routen wurde gestreut, wenn auch geräumt werden muss, sind es 490 Routen. Bis zu dreieinhalb Stunden dauert eine Streurunde, eine Räumrunde dauert entsprechend länger. Zusätzlich waren auf Radwegen 154 Fahrzeuge unterwegs, davon 96 von Firmen im Auftrag der Straßenbauverwaltung.
Übrigens: Der Winterdienst endet nie wirklich. Im Frühjahr, Sommer und Herbst schulen sich die Mitarbeiter, es werden Maschinen und Geräte repariert und in Schuss gehalten. Und jedes Jahr werden alte Fahrzeuge, Streuautomaten und Schneepflüge ausgemustert und durch moderne neue Technik ersetzt.
Wissenswert: Die Niedersächsische Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr ist mit Niederlassungen in ganz Niedersachsen vertreten: 13 regionale Geschäftsbereiche mit 56 Straßenmeistereien kümmern sich um die heimische Infrastruktur. Das sind rund 16.200 Kilometer Bundes-, Landes- und Kreisstraßen, mehr als 9.000 Kilometer Radwege und etwa 5.600 Brückenbauwerke. Rund 2.950 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind für die Landesbehörde tätig. Davon sind etwa 1.300 im Betriebsdienst als Straßenwärterin oder Straßenwärter beschäftigt. Rund 500 Millionen Euro hat die Landesbehörde im Jahr 2022 in den Bau und Erhalt der Infrastruktur investiert.