Pistorius: „Dieser empfindliche Schlag gegen die organisierte Eigentumskriminalität zeigt einmal mehr die enorme Bedeutung grenzüberschreitender Polizeiarbeit in enger Zusammenarbeit mit Europol!“
Hannover (pm). Bereits am vergangenen Dienstag (23.11.21) durchsuchten mehrere Hundert Einsatzkräfte im Rahmen einer groß angelegten länderübergreifenden Durchsuchungsaktion in Rumänien und Deutschland 57 Objekte im Zusammenhang mit der sogenannten Ladungsdiebstahl-Kriminalität. Darunter ist eine Form organisierter Kriminalität zu verstehen, bei der Banden gezielt, etwa an Rasthöfen, LKW-Außenplanen zerschneiden und so an das Diebesgut gelangen.
Durchsucht wurden zahlreiche Häuser, Wohnungen, Hallen, Keller und Fahrzeuge. Von den Verdächtigen befinden sich nach richterlicher Vorführung aktuell 15 Männer im Alter von 22 bis 39 Jahren in Untersuchungshaft. Bei den Durchsuchungen stellte die Polizei große Mengen an mutmaßlichem Diebesgut sowie Bargeld in Höhe von mehr als 20.000 Euro sicher. In Rumänien entdeckten die Beamten beispielsweise mehr als 100 Kartons mit neuwertigen Laptops, 100 Kartons mit original verpacktem Parfüm und Kosmetikartikel. Noch dazu konnten zwei LKW ausgemacht werden, die voll mit hochwertigen Schuhen und weiteren Bekleidungsgegenständen beladen waren. Auch zahlreiche TV-Geräte sowie teure Wein- und Cognacflaschen beschlagnahmten die Ermittler. Bei den Durchsuchungen in Deutschland konnten in einem Keller mehr als 50 Paar neuwertige Sportschuhe sowie rund 60 Kartons mit neuen Messern ausgemacht werden. Der Beuteschaden liegt mittlerweile bei über zwei Millionen Euro.
Boris Pistorius, Niedersächsischer Minister für Inneres und Sport: „Das ist ein beeindruckender Schlag der Polizei unter der Federführung einer Ermittlungsgruppe der Polizeiinspektion Emsland/Grafschaft Bentheim. In enger Zusammenarbeit mit der Polizei in Frankreich, Rumänien sowie Europol ist es gelungen, die Strukturen dieser international agierenden Tätergruppe zu zerschlagen. Dieser Erfolg ist ein weiterer Beweis für die sehr gut funktionierende und wichtige polizeiliche Zusammenarbeit über die Staatsgrenzen hinweg. Darum setze ich mich seit Jahren dafür ein, die Zusammenarbeit der Sicherheitsbehörden innerhalb der EU immer weiter zu stärken und Europol perspektivisch zu einer Art europäischen FBI weiterzuentwickeln, letztlich auch mit operativen Befugnissen in bestimmten Bereichen. Ich werde mich als Niedersächsischer Innenminister und Mitglied des Europol-Kontrollgremiums weiter intensiv dafür einsetzten, dass Europol mehr Kompetenzen und Mittel erhält. Im Übrigen dürfte dieser länderübergreifende Erfolg der Polizei auch vom Transportgewerbe positiv wahrgenommen werden, denn die wirtschaftlichen Schäden, die durch diese Kriminalität entstehen, sind enorm. Ich bedanke mich bei der federführenden Polizei im Emsland, genauso wie bei allen anderen Beteiligten, für die hervorragende Arbeit und den gelungenen Einsatz.“