Neue Heimat an der Stephanusstraße
Hannover (pm). Das Kunstwerk „Lindener Butjer“ der Bildhauerin Ulrike Enders hat am heutigen Mittwoch (27. April) an der Stephanusstraße auf der gepflasterten Fläche nahe dem Spielplatz eine neue Heimat gefunden. Auf diesen Ort hatten sich im Dezember 2021 stadtinterne Mitglieder des Gremiums Kunst im öffentlichen Raum sowie weitere städtische Mitarbeiter*innen gemeinsam mit dem Stadtbezirksbürgermeister Rainer-Jörg Grube, der Künstlerin Ulrike Enders sowie Vertreter*innen der Hannoverschen Volksbank und des Vereins Lebendiges Linden geeinigt.
Das Kunstwerk musste seinen angestammten Platz nur ca. 40 Meter weiter westlich an der Minister-Stüve-Straße in Linden-Mitte aufgeben. Dort stand der Lindener Butjer 32 Jahre lang auf dem Gelände des ehemaligen Gebäudes der Hannoverschen Volksbank, das einem Neubau weichen muss. Für die notwendigen Restaurierungsmaßnahmen – das rote Gestell, auf dem der Lindener Butjer sich befindet, benötigte eine neue Lackierung – wurde das Kunstwerk Anfang des Jahres 2022 abgebaut und fach- und sachgerecht eingelagert.
Wissenswert zum Lindener Butjer
Die Einwohner*innen von Hannover nahmen früher den Schmähbegriff Butjer für ungebetene Gäste aus den damaligen Vororten der Stadt, also Leute, die „von buten rin”, von draußen reinkamen. Insbesondere die Bewohner*innen von Linden nahmen den Begriff für sich als Ehrenbegriff und nannten sich seitdem stolz Butjer.
Aus Anlass ihres 100-jährigen Bestehens stiftete die Lindener Volksbank die 1990 aufgestellte Skulptur vor ihrer ehemaligen Zentrale – „auch wenn sich ein wahrer Butjer natürlich nicht vor dem Kapital beugt“. Das Kunstwerk zeigt einen auf einem rot lackierten Stahlgerüst kletternden, typischen Arbeiter-Jungen, der eine Schirmmütze trägt und lächelnd von oben auf die Betrachter*innen herabblickt. (Quelle: Wikipedia)
Der Lindener Butjer ist damit eine ebenso volksnahe wie reflektierte Arbeit der renommierten, hannoverschen Künstlerin Ulrike Enders. Ein weiteres, sehr bekanntes Werk im öffentlichen Raum sind die „Leute im Regen“ (1983) unweit des Kröpcke (Georgstraße / Ecke Große Packhofstraße).