Mehr als 150 Einsatzkräfte aus 16 Ortsfeuerwehren am Sonntagnachmittag im Großeinsatz
Neustadt am Rbge. (pm). Sonntagmittag wurde die Freiwillige Feuerwehr um 14.10 Uhr zunächst zu einem Zimmerbrand in einem Wohnhaus an der Hagener Straße im Neustädter Ortsteil Hagen alarmiert. Beim Eintreffen stellten die ersten Einsatzkräfte eine starke Rauchentwicklung sowohl an der Vorderfront als auch im rückwärtigen Teil des ehemaligen Bauernhauses fest. Die beiden Familien, die die Wohnungen in dem Haus bewohnen, hatten das Haus bereits unverletzt verlassen können.
Da die Trupps, die in den Innenangriff geschickt wurden, das Feuer hinter dem massiven Brandrauch zunächst nicht lokalisieren konnten, wurde erst auf Alarmstufe „b2“ (Mittelbrand) erhöht. Ein zwischenzeitlich vermisster Hund konnte im Gebäude gefunden werden.
Das Feuer hatte sich Inneren des Hauses weiter fortgefressen, insbesondere in die Holzbalken der Zwischendecke. Zwischenzeitlich gab es im Haus eine Durchzündung der Rauchgase. Die Alarmstufe wurde nunmehr auf „b3“ (Großbrand) erhöht, um weitere Einsatzkräfte an die Einsatzstelle zu beordern. Wegen der massiven Rauchentwicklung wurden insbesondere Atemschutzgeräteträger benötigt, da auch im Außenangriff unter Atemschutz gearbeitet werden musste. Die Feuerwehrtechnische Zentrale Neustadt wurde alarmiert, um weitere Atemschutzgeräte zur Verfügung zu stellen. Nachdem Teile der Zwischendecke heruntergefallen waren, wurden alle Trupps aus dem Gebäudeinneren aus Sicherheitsgründen abgezogen, es konnte nur noch von außen gelöscht werden. Von der Drehleiter der Ortsfeuerwehr Neustadt aus wurde das Dach des Hauses geöffnet und von oben weiter gelöscht. Um das gleiche auch im hinteren Gebäudeteil zu ermöglichen, wurde eine zweite Drehleiter aus Garbsen angefordert.
Die Drohneneinheit der Regionsfeuerwehrbereitschaft wurde alarmiert, um einen Überblick aus der Luft zu ermöglichen, außerdem kann die Drohne die Temperaturen darstellen, so dass man besser ausmachen kann, wo im Gebäude die größte Wärmeentwicklung besteht, damit man gezielter löschen kann.
Ein Schwerpunkt im vorderen Brandabschnitt war das Abriegeln des Nebengebäudes gegen das Feuer, dieses hat eine große Photovoltaikanlage auf dem Dach, außerdem ist unter dem Dach Heu gelagert.
Ein Notfallseelsorger kümmerte sich inzwischen um die Bewohner des Hauses. Der Umweltschutzmesswagen der Feuerwehr führte Messungen in der Umgebungsluft durch, da es aber überwiegend windstill war und der meiste Brandrauch nach oben abzog, war eine Evakuierung der Nachbarn nicht notwendig, Fenster und Türen geschlossen zu halten war ein ausreichender Schutz.
Die Ortsdurchfahrt in Hagen ist für die Dauer des Einsatzes komplett gesperrt.
Die Stadtwerke waren vor Ort, um den Gasanschluss des Hauses zu kappen.
Bis 19 Uhr waren ca. 150 ehrenamtliche Kräfte aus den Ortsfeuerwehren Bordenau, Borstel, Büren, Dudensen, Eilvese, Empede, Hagen, Laderholz, Lutter, Mariensee, Neustadt, Nöpke, Schneeren, Suttorf, Welze und Wulfelade im Einsatz, dazu die Drehleiter und ein Löschzug aus Garbsen, die Hygieneeinheit Nord der Feuerwehr, die ELO/IuK-Einheit, ein Notfallseelsorger, der Umweltschutzmesswagen,
die Feuerwehrtechnische Zentrale, die Stadtwerke, die Abwasserbetriebe Neustadt, die stv. Stadtbrandmeister Lars Hedwig und Christian Brandt, der stv. Brandschutzabschnittsleiter Martin Höflich, Rettungsdienst und Polizei. Gegen 18.20 Uhr wurde die Fachgruppe Notinstandsetzung des THW angefordert.