Zusammenarbeit, Taktik und Technik – Feuerwehren proben den Ernstfall im Gelände
Langenhagen (pm/redk). Mitten im Wald bei Maspe steigt dichter Rauch auf, Feuerwehrfahrzeuge rücken an, Funkgeräte laufen auf Hochtouren – was sich nach einem Ernstfall anhört, ist Teil einer geplanten Großübung mehrerer Ortsfeuerwehren aus Langenhagen. Rund 44 Einsatzkräfte trainierten am Mittwochabend, 16. Juli 2025, unter realistischen Bedingungen die Bekämpfung eines großflächigen Vegetationsbrandes. Ziel des Szenarios: die Einsatzbereitschaft im Ernstfall zu stärken, Abläufe zu überprüfen und die reibungslose Zusammenarbeit mehrerer Einheiten unter schwierigen Gelände- und Einsatzbedingungen zu festigen.
Realistische Lage: Vegetationsbrand auf fünf Hektar simuliert
Gemäß der angenommenen Übungslage meldeten Anwohner gegen 19:45 Uhr eine starke Rauchentwicklung nahe der Ortschaft Maspe. Die Regionsleitstelle Hannover alarmierte daraufhin gemäß Alarm- und Ausrückeordnung Kaltenweide (AAO) mit dem Einsatzstichwort „BA2“ die Ortsfeuerwehren Kaltenweide und Krähenwinkel. Vor Ort stellte sich die simulierte Lage als ausgedehnter Vegetationsbrand auf rund fünf Hektar Waldboden nahe der BAB 352 dar.
Die eintreffenden Einsatzkräfte sammelten sich am Bereitstellungsraum „Maspe – kleines Wegedreieck“. Dort übernahm der Einsatzleitwagen (ELW 2) der Ortsfeuerwehr Kaltenweide die Koordination über den digitalen Funkverkehr. Unter realistischen Bedingungen arbeiteten die Kräfte in mehreren Einsatzabschnitten strukturiert zusammen.
Wasserversorgung und Kommunikation als Übungsschwerpunkt
Ein zentrales Ziel der Übung war der Aufbau und Betrieb einer funktionierenden Wasserversorgung unter erschwerten Bedingungen. Dazu diente ein landwirtschaftlicher Tiefbrunnen als stationäre Entnahmestelle. Das Wasser wurde mit einer Tragkraftspritze in Tanklöschfahrzeuge (TLF) gefördert und im Pendelverkehr zur simulierten Brandstelle transportiert. Auf diese Weise konnte eine unterbrechungsfreie Versorgung der Löschtrupps sichergestellt werden – ein realistisches Szenario, wie es bei Wald- und Flächenbränden häufig vorkommt.
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf der Kommunikation und Führung: Die Einsatzleitung koordinierte alle Abschnitte, dokumentierte Lagemeldungen und sorgte durch strukturierte Rückmeldungen für einen effektiven Ablauf.
Positives Fazit und Dank für Engagement
Insgesamt nahmen 44 Einsatzkräfte mit zehn Fahrzeugen an der Übung teil. Die Planung und Leitung erfolgte durch Tobias Seifert, Gruppenführer der Ortsfeuerwehr Kaltenweide, der die Übung auch vor Ort überwachte.
Er zieht ein positives Fazit: „Solche Übungen geben uns die Möglichkeit, unsere Abläufe unter realistischen Bedingungen zu testen und Verbesserung in der Konzeption aufzuzeigen. Gerade die Kombination aus stationärer Wasserentnahme und der Wassertransport im Pendelverkehr ist für das Szenario Waldbrand ein Standard. Dies muss auch mit mehreren Kräften und Fahrzeugen reibungslos ablaufen. Kommunikation, Führung und Sicherheit stehen dabei an erster Stelle.“
Das Übungsende gegen 21:30 Uhr konnte wie geplant eingehalten werden. In den kommenden Tagen erfolgt eine Auswertung innerhalb der beteiligten Ortsfeuerwehren.
Die Stadtfeuerwehr Langenhagen dankt an dieser Stelle allen Beteiligten für ihr Engagement, ihre Disziplin und ihre Professionalität bei dieser wichtigen Ausbildungsmaßnahme.
Ehrenamt bei jedem Wetter: Feuerwehr übt trotz Regen und schwieriger Bedingungen
Diese Vegetationsbrandübung wurde trotz länger anhaltender Regenfälle und aufgeweichter, schwer befahrbarer Wege durchgeführt – und stellte damit eine besondere Belastung für Mensch und Material dar. Umso beachtlicher war vor Ort das Engagement der ehrenamtlichen Feuerwehrkameradinnen und -kameraden zu beobachten, die sich wieder einmal an einem frühen Abend in ihrer Freizeit einer durchaus anspruchsvollen Übung stellten.
Leider lässt sich ein Wetterumschwung mitten im Juli bei langfristiger Planung kaum vorhersehen – doch die Einsatzkräfte waren auch hier, wie in realen Einsatzlagen, wieder einmal bereit, selbst unter widrigen Bedingungen an der Übung teilzunehmen.
Viele Ausbildungs- und Übungseinheiten finden außerhalb der regulären Arbeitszeiten statt und erfordern regelmäßig persönliche Freizeiteinbußen, daher an dieser Stelle nochmals ein besonder Dank ann alle Ehrenamtlichen.










