Kriminelle täuschen Zahlungseingänge vor und ergaunern Zugangsdaten – bereits 5.000 Euro Schaden im Raum Goslar
Goslar (pm/redk). Im Landkreis Goslar mehren sich aktuell Fälle einer besonders perfiden Betrugsform im Zusammenhang mit PayPal-Zahlungen. Betrüger nutzen gezielt Kleinanzeigenplattformen, um arglose Nutzerinnen und Nutzer zur Preisgabe ihrer Zugangsdaten zu verleiten.
„Auf Kleinanzeigenportalen werden Verkäufer privater Gegenstände durch die Täter angeschrieben und ein Kaufinteresse vorgetäuscht. Zur Bestätigung eines vermeintlich bereits angestoßenen Zahlungseingangs werden die Verkäufer dann aufgefordert, über einen übersandten Link PayPal aufzurufen und sich dort anzumelden. Da der Link jedoch auf eine gefälschte PayPal-Anmeldeseite führt, geben die Verkäufer dort unbeabsichtigt ihre sensiblen Zugangsdaten preis“, erklärt Stephan Reis, Leiter des Fachkommissariats für Betrugsdelikte bei der Polizei Goslar.
Mit den erbeuteten Daten verschaffen sich die Täter Zugang zu den PayPal-Konten der Geschädigten. „Die erlangten Zugangsdaten nutzen die Täter sogleich, um sich hiermit selbst auf den PayPal-Konten der Geschädigten anzumelden. Über die Zahlungsoption ‚Freunde und Familie‘ nehmen sie dann Überweisungen auf andere PayPal-Konten vor, die zuvor mit Falschpersonalien eröffnet wurden. So werden die Finanzflüsse sofort verschleiert und sind in aller Regel für die Polizei nicht mehr nachvollziehbar – und die Gelder somit verloren“, so Reis weiter.
Allein in vier aktuell bekannten Fällen im Raum Goslar entstand ein Schaden in Höhe von rund 5.000 Euro.
Thomas Kirchner, Beauftragter für Kriminalprävention der Polizei Goslar, mahnt zur Vorsicht: „Eine Zahlung mit der Option ‚Freunde und Familie‘ kostet zwar keine Gebühren, allerdings bedenken viele Nutzerinnen und Nutzer dabei nicht, dass sie dadurch den sogenannten Käuferschutz verlieren, der sie eigentlich vor betrügerischen Angeboten im Internet schützen soll.“
Sein Rat: „Für die Zahlung kleinerer Beträge innerhalb der Familie, an Freunde oder Bekannte ist diese Funktion nutzbar. Vermeiden Sie jedoch unbedingt diesen Zahlungsweg, wenn Sie die Empfänger nicht kennen, hier laufen Sie schnell Gefahr, Betrügern aufzuliegen. Zahlen Sie lieber eine Überweisungsgebühr. Sollten Sie von der Masche betroffen sein, informieren Sie PayPal unverzüglich.“










