Betrüger bedienen sich perfider Tricks, um an das Ersparte und die Wertsachen von Senioren zu gelangen

Polizeiwagen
Symbolbild - Telefonbetrug - © Carl-Marcus Müller

Die Polizei warnt!

Hannover (ots). In der Region Hannover sind in den letzten Tagen vermehrt Betrugsstraftaten angezeigt worden, bei denen die Täter hohe Geldsummen und Wertsachen erbeuten konnten. Die Polizei Hannover warnt erneut vor Anrufen von Enkeltrickdieben und falschen Polizeibeamten und erläutert deren Vorgehensweise.

Der Kriminalpolizei Hannover werden immer mehr Fälle bekannt, bei denen meist Senioren um Ihr Erspartes und Wertsachen gebracht werden. Dabei wenden die verschiedenen Täter unterschiedliche Betrugsmaschen an.

Bei dem klassischen Enkeltrickdiebstahl nimmt ein Täter telefonisch Kontakt zu einem Senior oder einer Seniorin auf, täuscht vor, dessen Angehöriger oder deren Angehörige (meist Enkelkind) zu sein und für beispielsweise einen Immobilien- oder Autokauf dringend Geld zu benötigen. Durch den vermeintlichen Enkel oder die vermeintliche Enkelin wird im Gesprächsverlauf (Bar-)Geld, Schmuck und Gold gefordert, welcher durch eine weitere Person von dem Senior oder der Seniorin abgeholt werden soll.

Eine weitere Variante nutzt den Coronakontext: Zunächst meldet sich der verzweifelte (Enkel-) Sohn und gibt vor, schwer an dem Coronavirus erkrankt und daher im Krankenhaus zu sein. Für ein nunmehr neues, noch nicht zugelassenes Medikament, das die Krankenkasse nicht bezahlen würde, wird dringend Geld von den Großeltern oder Eltern benötigt. Der angebliche (Enkel-) Sohn bringt durch Weinen und verzweifelte Sätze wie „Mutter, ich will nicht sterben.“ oder „Bitte, bitte hilf mir. Das werde ich dir nie vergessen.“ die Senioren aus der Fassung und setzt sie unter Zeitdruck. Zusätzlich wird das Gespräch gezielt in die Länge gezogen, um zu verhindern, dass die Angerufenen sich bei der Polizei oder ihren Angehörigen rückversichern.

Eine neue Vorgehensweise der Trickbetrüger kombiniert den Enkeltrick mit dem Ausgeben als angebliche Polizeibeamte. Beispielsweise wird den Angerufenen vorgegaukelt, dass eine angehörige Person einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem zwei Kinder einer schwangeren Frau tödlich verletzt worden sei. Zur Verhinderung einer Inhaftierung des angehörigen Unfallverursachenden sei eine Kaution beim Amtsgericht zu zahlen. Auf die geschockten Senioren wird in der Folge massiver Druck durch mehrere Sprecher wie Polizei, Staatsanwaltschaft und Richter ausgeübt, so dass diese schließlich dazu bewegt werden, ihr Geld bereitzustellen.

Eine weitere Betrugsmasche sind die sogenannten „falschen Polizeibeamten“ (Callcenter-Betrugsdelikte). Dabei geben sich die Täter den älteren Menschen gegenüber als Polizeibeamte aus, die von Einbrüchen in der Nachbarschaft berichten. Nach einer Festnahme hätten sich Hinweise auf weitere potenzielle Einbruchsobjekte ergeben und dabei wären die Daten des Seniors oder der Seniorin aufgefunden worden. Die angeblichen Polizeibeamten fragen nach vorhandenen Wertgegenständen und bieten an, diese in Verwahrung zu nehmen bis die Gefahr vorüber ist. Bei dieser Tatbegehungsweise nutzen die Täter das Vertrauen der Menschen in die Polizei aus und erbeuten häufig hohe Summen.

Sollten Sie von vermeintlichen Polizeibeamten oder vermeintlichen Angehörigen in Notsituationen angerufen werden, gelten folgende Hinweise der Polizei:

  • Lassen Sie sich von solchen Anrufen nicht beunruhigen und legen Sie auf!
  • Gehen Sie nicht auf die Forderungen der Anrufenden ein!
  • Detaillierte Nachfragen zu Vermögen und Wertgegenständen werden durch die tatsächliche Polizei nie am Telefon getätigt!
  • Weder Polizei noch Justiz setzen Angerufene im Gespräch dermaßen unter Druck!
  • Trotz gegenteiliger Aufforderungen der Täterseite, wenden Sie sich an Verwandte, Freunde oder sonstige Vertrauenspersonen!

Weitere Verhaltenshinweise bei Trickanrufen und anderen Betrugsmaschen finden Sie unter:

https://www.polizei-beratung.de/themen-und-tipps/betrug/

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