Kirchentag in Hannover feierlich eröffnet: Starke Worte für Demokratie und Glauben

Bei schönstem Wetter nahmen viele Kirchentagsbesucher an der Eröffnungsveranstaltung in Hannover teil.
Bei schönstem Wetter nahmen viele Kirchentagsbesucher an der Eröffnungsveranstaltung in Hannover teil. - © Bernd Günther

Tausende feiern unter dem Motto „mutig, stark, beherzt“ den Auftakt des 39. Deutschen Evangelischen Kirchentags in Hannover

Hannover (pm/redk). Mit einem eindrucksvollen Zeichen für Demokratie und Zusammenhalt ist der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag auf dem Platz der Menschenrechte in Hannover eröffnet worden. Bei strahlendem Sonnenschein versammelten sich tausende Besucherinnen und Besucher zum farbenfrohen Eröffnungsgottesdienst.

Kirchentagspastorin Anna Helene Kratzert begrüßte die Gläubigen aus dem In- und Ausland feierlich vor dem Neuen Rathaus. Symbolisch verbanden drei große Bälle in Gelb, Lila und Rubinrot – bedruckt mit den Worten „mutig, stark, beherzt“ – die Teilnehmenden miteinander und verwiesen auf die diesjährige Losung des Kirchentags.

Auch Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay wandte sich mit klaren Worten an die Teilnehmenden: „Der Deutsche Evangelische Kirchentag ist ein kraftvolles Plädoyer für Zuversicht und Zusammenhalt“, betonte er zur Eröffnung des Großereignisses vor dem Neuen Rathaus. Das Treffen der vielen Tausend Gläubigen setze ein starkes Zeichen für das Miteinander, für Demokratie, Frieden und den interreligiösen Dialog. Gerade jungen Menschen biete der Kirchentag ein Forum, sich mit Zukunftsfragen auseinanderzusetzen. „Hannover als Stadt, die für Offenheit, Dialog und Vielfalt steht, ist stolz darauf, Gastgeberin für dieses Großereignis sein zu dürfen“, so Onay.

Bei einem Empfang im Neuen Rathaus begrüßte der Oberbürgermeister rund 350 Gäste aus Politik, Gesellschaft und Kirchen. Dabei lobte er die klare Haltung der evangelischen Kirche zu gesellschaftlichen und politischen Themen. „Kirche soll sich einmischen – auf mutige und beherzte Art, wie es das Motto des Kirchentages fordert. Das macht Kirche stark“, so Onay weiter. Der Kirchentag biete zudem Raum für Selbstreflexion und kritischen Austausch. „Für diese offene Form der Auseinandersetzung wird Courage und innere Stärke gebraucht.“

Ralf Meister, Bischof der gastgebenden Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannovers, erinnerte an die jüngsten Proteste gegen Rechtsextremismus. Auch Jens Krieger-Juhnke, Träger des Jugendandachtspreises 2024, sagte: „So viele Menschen, die für eine gute Sache auf die Straße gehen – das hat richtig Mut gemacht. So wie heute hier.“

Parallel wurde auch auf dem Opernplatz ein weiterer Eröffnungsgottesdienst gefeiert. Die Theologin und Autorin Evelyne Baumberger aus Zürich sprach hier über Mut, Glauben und die Kraft der Liebe: „Sie sagt: Du geliebter Mensch sei mutig und stark. Was Du tust, was Du lässt, mach alles in Liebe.“

Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier nahm ebenfalls an der Veranstaltung teil und betonte in seiner Ansprache die gesellschaftliche Bedeutung des Kirchentags, persönlich und gesellschaftlich.

Rückzugsorte in sogenannten Oasenbereichen boten den Teilnehmenden Raum zur Erholung. Die schweizer Theologin Christina Aus der Au eröffnete dort das Glaubensfest.

Der Deutsche Evangelische Kirchentag kehrt damit zum fünften Mal an die Leine zurück. Nach 1949, 1967, 1983 und 2005 ist Hannover erneut Gastgeberstadt dieses bedeutenden protestantischen Treffens.

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