Johanniter veranstalten bundesweites Prüfungswochenende für Flächensuche, Mantrailing und Prüferanwärterschaft
Hannover (pm/redk). Für 36 Teams der bundesweiten Johanniter-Rettungshundestaffeln war es am Osterwochenende in Hannover und Umgebung eher eine Zeit der Konzentration als der Kontemplation: Die Hundeführerinnen und -führer unterzogen sich der regelmäßig erforderlichen Prüfung in den Sparten Flächensuche und Mantrailing. Zusätzlich strebten zehn erfahrene Ehrenamtliche eine Qualifikation zur Prüferanwärterschaft an.
Von Theorie bis Truppenübungsplatz: Realistische Prüfungsbedingungen für höchste Einsatzbereitschaft
„Erfahrene Hundeführende haben in diesem Auswahlseminar die Möglichkeit, sich als mögliche Anwärter zur Prüferin und Prüfer für das Rettungshundewesen zu qualifizieren“, erläutert Dr. Anja Rocksin, Tierärztin und Fachberaterin Rettungshundewesen der JUH. „Unter Aufsicht aller Prüfer der JUH und einer begleitenden Prüferin des ASB haben sie an diesem Wochenende ihr bisheriges Wissen angewandt, Entscheidungen getroffen und begründet.“
Voraussetzung für die Teilnahme war neben der praktischen Erfahrung als Hundeführende auch ein bestandener Theorie-Test zur Prüfungsordnung. Bei erfolgreicher Anwärterschaft folgen mindestens 20 weitere Prüfungen unter wechselnder Aufsicht.
Auch die persönliche Eignung spielte eine große Rolle: „In der Beurteilung der Anwärter dreht es sich nicht nur um ihr Fachwissen. Hier ist natürlich Kompetenz erforderlich, ebenso wichtig sind aber auch ein Verständnis für das Miteinander im Rettungshundewesen und Empathie. Wie gehen sie als mögliche Prüfer zum Beispiel mit Verbesserungsvorschlägen ihrer Arbeit oder der Enttäuschung von Hundeführenden um, deren Prüfung nicht bestanden wurde?“, erklärt Lutz Fricke, Landesfachberater Rettungshundewesen im Landesverband Niedersachsen/Bremen.
Starke Beteiligung aus dem gesamten Bundesgebiet – Sechs neue Prüferanwärter:innen zertifiziert
Teams aus Braunschweig, Oldenburg, Südniedersachsen, sowie aus zahlreichen weiteren Regional- und Ortsverbänden von Sylt bis München, Leipzig bis Baden-Karlsruhe nahmen an den Prüfungen teil. Insgesamt stellten sich 32 Teams den Anforderungen der Flächensuche, vier traten im Bereich Mantrailing an. Auch ein Team der Malteser Braunschweig war durch die gemeinsame Prüfungsordnung dabei.
Zehn Teilnehmende für die Prüferanwärterschaft kamen aus den Verbänden Sylt, Landsberg, Leipzig, Südniedersachsen, Wasserburg, Nordbrandenburg, München, Oberbayern und Kempten – sieben bewarben sich für die Sparte Fläche, drei für Mantrailing.
Das Seminar und die theoretischen sowie Gehorsamsteile der Prüfung fanden auf dem Gelände des Ortsverbands Hannover-Wasserturm sowie am Schützenhaus Hannover-Misburg statt. Die praktischen Prüfungen wurden mit Unterstützung der Bundeswehr durchgeführt – Flächensuche auf dem Truppenübungsplatz Luttmersen, Mantrailing auf dem Truppenübungsplatz Bothfelder Heide.
Das Ergebnis: Vierzehn Teams bestanden erfolgreich alle Prüfungsteile für die Flächensuche und erhielten ihre Zertifizierung, darunter zwei Teams aus Südniedersachsen. In der Sparte Mantrailing konnte kein Team zertifiziert werden. Für die Prüferanwärterschaft wurden insgesamt sechs Teilnehmende ausgewählt – vier im Bereich Fläche, zwei im Bereich Mantrailing. Darunter auch die Bewerberin aus dem Regionalverband Südniedersachsen.