Weltflüchtlingstag 2021

Hände
Symbolbild - Quelle: Pixabay

Niedersachsens Sozialministerin ruft zu Solidarität und Hilfsbereitschaft auf

Hannover (pm). Die Vereinten Nationen haben den 20. Juni zum Weltflüchtlingstag erklärt. In diesem Jahr findet er zum 20. Mal statt. Ein Anlass, so die Niedersächsische Sozial- und Integrationsministerin Daniela Behrens, um die Situation der flüchtenden Menschen in den Blick zu nehmen, die weltweit ihre Heimat, ihre Familien und ihre vertraute Umgebung verlassen mussten und unter großen Gefahren und Schicksalsschlägen nach einer neuen Zukunft in Sicherheit suchen.

„In den vergangenen Wochen und Monaten stand vor allem die Pandemie im Mittelpunkt der öffentlichen Diskussion“, betont die Ministerin, „das ist naheliegend, aber wir dürfen darüber auch die großen politischen Herausforderungen der Gegenwart nicht vergessen. Nach Schätzungen des UN-Flüchtlingskommissariates waren Ende 2019 rund 80 Millionen Menschen auf der Flucht vor Hunger, Gewalt und Verfolgung. Auch der Klimawandel wird dazu beitragen, dass Menschen sich auf die Flucht begeben.“

Daniela Behrens warnt davor, das Thema Fluchtbewegungen einseitig negativ unter dem Geschichtspunkt möglicher Kosten zu diskutieren und Konflikte zu schüren. Die Ereignisse im Jahr 2015 oder die Fluchtbewegungen nach dem Bürgerkrieg in Syrien hätten gezeigt, was wir alle gemeinsam schaffen können. „Menschen, die sich aktiv auf den Weg begeben, um sich anderswo eine neue Heimat aufzubauen, bringen Mut und Tatkraft mit. Sie sind eine wichtige Bereicherung für unsere Gesellschaft. Das kommt auch im offiziellen Motto dieses Tages „Together we heal, learn and shine“ zum Ausdruck. Als Integrationsministerin möchte ich dazu beitragen, geflüchteten Menschen mehr Teilhabe zu eröffnen.“

Ein wichtiger Aspekt in diesem Zusammenhang ist die niedersächsische Migrationsberatung und Asylverfahrensberatung. An dieser Stelle ist es wichtig, die besondere Rolle und Arbeit des Niedersächsischen Flüchtlingsrates zu erwähnen. Diese Organisation wird vom Niedersächsischen Sozialministerium institutionell gefördert und ist eine Stütze in allen rechtlichen und sozialen Fragen für die geflüchteten Menschen.

Weiterhin können die Verfahren zur Anerkennung der im Ausland erworbenen Berufsqualifikationen eine Brücke zu einer qualifizierten Beschäftigung in Niedersachsen bilden. „Wichtig sind nicht nur die rechtlichen Möglichkeiten, sondern auch gute Begleitstrukturen. Aus diesem Grund unterstützt das Land z.B. die Anerkennungs- und Qualifizierungsberatung sowie die Qualifizierungsmaßnahmen des IQ Netzwerkes Niedersachsen“, erklärt Ministerin Behrens.

Ein Teil der geflüchteten Menschen hat traumatisierende Erfahrungen gemacht und braucht deshalb besondere Unterstützung. Das Land fördert daher seit 2014 das Behandlungs- und Kompetenzzentrum des Netzwerks für traumatisierte Flüchtlinge in Niedersachen e.V. (NTFN) in Hannover, um mit diesem psychosozialen Zentrum die Beratung, Betreuung und Vermittlung von Flüchtlingen in die Regelversorgung und wohnortnahe Hilfe, sowohl im Rahmen eines Netzwerkes mit ambulanten und stationären Hilfsanbietern als auch durch eigene therapeutische Behandlungskapazität und Fachkompetenz sicherzustellen. Dieses Angebot wird seit 2017 ergänzt durch dezentrale Kompetenzzentren an den Standorten in Lüneburg, Oldenburg, Osnabrück, Braunschweig und Göttingen.

Außerdem fördert das Ministerium das Ethno-Medizinische Zentrum e.V. mit dem Ziel der psychosozialen und medizinischen Unterstützung von Migrantinnen und Migranten.

Ein ausdrückliches Lob spendet die Ministerin den vielen Helferinnen und Helfern, die vor Ort den Geflüchteten zur Seite stehen. „Ich danke für dieses beeindruckende Engagement, das ist gelobte Solidarität“, erklärt Daniela Behrens, „ohne die zahlreichen Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren, kann Integration nicht gelingen.“

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