„Impfen ist eine originär ärztliche Tätigkeit.“, so der KVN-Vize.
Hannover (pm). Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) hat sich heute in Hannover ablehnend gegen die Forderung der neuen Vorsitzenden der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA), Gabriele Overwiening ausgesprochen , mit dem Impfen in Apotheken die Corona-Impfquote zu verbessern.
„Ein gesundheitspolitisch unausgereifter Schnellschuss mit fatalen Folgen für die Gesundheitsversorgung in Deutschland“, bewertet der stellvertretende Vorstandsvorsitzende der KVN, Dr. Jörg Berling, die Öffnung der Apotheken für Corona-impfungen. Eine Impfung könne nicht im Vorbeigehen ohne ärztliche Beratung erfolgen.
„Impfen ist eine originär ärztliche Tätigkeit. Die Ausbildung zur Ärztin und zum Arzt rechtfertigt das in diese Berufsgruppe gesetzte Vertrauen. Ärztinnen und Ärzte wissen, was im Zusammenhang mit Impfungen zu tun ist. Bei jeder Impfung kann es zu Komplikationen kommen. Diese werden dann adäquat eingeordnet und behandelt. Daher sollten sich Bürgerinnen und Bürger vertrauensvoll an ihre Ärztin oder ihren Arzt wenden“, so der KVN-Vize.
Berling bewertet den Vorschlag der Apotheker als „Schlag ins Gesicht der niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte. Die rote Linie ist überschritten.“
Apotheken hätten durch Corona-Testungen und der Belieferung der Arztpraxen mit Corona-Impfstoffen ihre Kernkompetenz in der Pandemie unter Beweis gestellt. „Aber Impfen ist und bleibt eine ärztliche Leistung. „Impfen setzt eine entsprechende ärztliche Aus- und Weiterbildung voraus, über die Apotheker jedoch nicht verfügen“, führte. Berling aus.
In Niedersachsen sind seit dem Impfstart in Praxen rund 4,5 Millionen Dosen Corona-Impfstoff verimpft worden und die Praxen impfen weiter.
Die Corona-Pandemie bekommen wir nur gemeinsam in den Griff – und zwar jeder an seinem Platz“, erklärte Berling.