Region fördert Technik-Nachrüstung aus dem Fonds zur Klimafolgenanpassung
Hannover (pm). Was tun, wenn es gießt? Gleich dreimal war das Stadtgebiet Langenhagen in diesem Jahr von Starkregen betroffen. Die Folgen: vollgelaufene Keller, überflutete Grundstücke und Straßen. Wo und an welchen Einsatzstellen die Feuerwehr der Stadt wirksam helfen kann, ist auch eine Frage des vorhandenen technischen Equipments.
Mit neuen Saugern, Pumpen und Notstromaggregaten will sich die örtliche Feuerwehr der Stadt Langenhagen für ausgiebige Regengüsse wappnen, die auch eine Folge des Klimawandels sein können. Die Region Hannover beteiligt sich mit 20.000 Euro an der Materialbeschaffung.
Die Stadtfeuerwehr Langenhagen verfügt zurzeit über 23 Tauchpumpen und 16 Wassersauger. „Zu wenige, wenn man es wie im August dieses Jahres mit über 150 Einsatzstellen zeitgleich zu tun hat“, lautet die Einschätzung von Stephan Bommert, in der Stadtverwaltung verantwortlich für Feuerwehrangelegenheiten.
Zwar ist jede der sechs Ortsfeuerwehren mit einem Mannschaftstransportfahrzeug ausgestattet; schwere Pumpen und Notstromaggregate können aus Gründen der Sicherheit zusätzlich zur Besatzung allerdings nicht geladen werden.
„Mit den neuen Rollcontainern können wir zukünftig die Einsatzstellen noch effizienter und schneller abarbeiten und das auch in besonders engen Straßen, in denen die großen Löschfahrzeuge nur schwierig hinein manövriert werden können“, so Bommert.
„Im Vergleich zu einem Wohnungsbrand, bei dem viele Einsatzkräfte sehr zeitgerecht und ausschließlich für diese Lage zur Verfügung stehen, ist bei Unwetterlagen eine Vielzahl an Personen zur selben Zeit betroffen, deshalb soll ein Logistikkonzept für die gesamte Stadtfeuerwehr realisiert werden“, erläutert Bürgermeister Mirko Heuer.
Neue Ausrüstung
Neben einem entsprechend ausgerüsteten Gerätewagen und speziellen Abrollbehältern, sollen auch vier Rollcontainer mit jeweils einem Wassersauger, zwei Tauchpumpen, einem Notstromaggregat, Schläuchen, Beleuchtungsgeräten und Wasserschiebern beschafft werden. Die Ausrüstung kann so in ein betroffenes Gebiet transportiert und von den Feuerwehren autark eingesetzt werden. „Sehr wichtig ist die Beleuchtung bei Unwettereinsätzen. Gefahrenstellen und Arbeitsbereiche müssen im Dunkeln gut ausgeleuchtet werden“, betont Bommert.
„Es ist nur eine Frage der Zeit, bis die nächsten Starkwetterlagen in unserer Region zu bewältigen sind“, sagt Rike Arff, Leiterin der Klimaschutzleitstelle der Region Hannover: „Die zunehmende Häufung dieser Art von Einsatzlagen angesichts des Klimawandels erfordert deshalb die konsequente Weiterentwicklung der bestehenden organisatorischen und technischen Maßnahmen. Genau hier setzt unsere Förderrichtlinie ‚Kommunale Klimafolgenanpassung‘ zur Unterstützung der Städte und Gemeinden an.“
Hintergrund
Wenn hohe Niederschlagsmengen innerhalb einer kurzen Zeitspanne fallen, wird von Starkregen gesprochen. Vor allem kurze, heftige Wolkenbrüche können die Leistungsfähigkeit von Kanalisationen und Gewässern übersteigen. Die Folge sind Überschwemmungen und Sturzfluten, die zu Personen- und Gebäudeschäden führen können. Phänomene, die auch in der Region Hannover schon aufgetreten sind. Durch den Klimawandel wird sich diese Überflutungsgefahr in Zukunft noch erhöhen.
Mit der Förderrichtlinie „Kommunale Klimafolgenanpassung“ der Region Hannover werden sowohl die Erstellung kommunaler Konzepte als auch die Umsetzung von Maßnahmen bezuschusst. Sie ist ein Baustein des Klimaanpassungskonzepts der Region Hannover.