„Black Friday“: Amazon veranstaltet Schnäppchenjagd – ver.di ruft zum Streik auf

Symbolbild - © Carl-Marcus Müller

Berlin (pm). Mit Beginn der Nachtschicht von Mittwoch (25.11.) auf Donnerstag, vor der großen Schnäppchenjagd bei Amazon, hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten von sieben Amazon-Versandzentren in Leipzig, Bad Hersfeld (zwei Standorte), Rheinberg, Werne, Graben bei Augsburg und Koblenz zu einem dreitägigen Streik aufgerufen. Ziel ist die Anerkennung der Flächentarifverträge des Einzel- und Versandhandels durch Amazon sowie den Abschluss eines Tarifvertrags für gute und gesunde Arbeit.

„Den Kolleginnen und Kollegen wird seit acht Jahren die geforderte tarifvertragliche und existenzsichernde Entlohnung vorenthalten.
Gleichzeitig macht der Konzern mit dem reichsten Mann der Welt an der Spitze durch Coronavirus-Pandemie, Black Friday, Cyber Monday und im Weihnachtsgeschäft riesige zusätzliche Milliardengewinne“, kritisiert Orhan Akman, der bei ver.di für den Einzel- und Versandhandel zuständig ist. Dabei würden Schutzmaßnahmen in den Versandzentren missachtet und die Gesundheit der Beschäftigten den maximalen Profitzielen geopfert. Mehrere hundert Amazon-Beschäftigte hätten sich bereits mit dem Coronavirus infiziert. Die vorgeschriebenen Abstände der Beschäftigten zueinander ließen sich in Stoßzeiten kaum einhalten.

Auch der DGB-Vorsitzende Reiner Hoffmann stärkt den Streikenden den Rücken. „Wenn ihr am ‚Black Friday‘ von Amazon für eure Rechte eintretet, habt ihr meine und unsere volle Solidarität“, schreibt Hoffmann in einem Brief an die Beschäftigten. „Das Unternehmen muss endlich anerkennen, wessen Leistung es seinen Erfolg verdankt. Dafür braucht es gute Arbeitsbedingungen, Vertrauen in die Beschäftigten und einen Tarifvertrag mit ver.di. Ihr habt schon einen enorm langen Atem bewiesen. Ich wünsche euch für diese Auseinandersetzung Erfolg!“

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