Stadt Langenhagen lud Vertretende von Politik, Schule und Stadtverwaltung zur offiziellen Schlüsselübergabe ein
Langenhagen (pm/red). Am letzten Samstag, 28. Januar 2023, war es nun soweit. Der Schulbetrieb kann jetzt endlich offiziell losgehen. In einer feierlichen Stunde freuten sich mehr als 1000 geladene Gäste über die offizielle Schlüsselübergabe.
Wie schon beim Richtfest im Juni 2021 strahlte dazu die Sonne auch an diesem denkwürdigen Tag.
„Dieses ist der Moment, auf den viele lange, lange gewartet haben“, hob Sozialdezernentin Eva Bender hervor. Die Schlüsselübergabe war einerseits für viele der anwesenden Schülerinnen und Schüler das erste Mal, dass sie ihre neuen Räume sehen und betreten konnten. Andererseits stellte die Zeremonie das Ende eines sechs Jahre währenden Prozesses dar. Er begann als 2015 eine Untersuchung mehreren Trakten des Schulzentrums einen mangelhaften Brandschutz bescheinigte, erinnerte Carsten Hettwer in seiner Rede. In seiner Zeit als Stadtbaurat hatte der Rat der Stadt Langenhagen die Verlegung des Gymnasiums und weitere Details wie etwa den Standort Theodor-Heuss-Straße beschlossen.
Rollschuhe für Schulleiterin Kaune
Das neue Gymnasium ist sehr weitläufig. Als besonderes Geschenk überreichte Langenhagens Bürgermeister Mirko Heuer deshalb Schulleiterin Kaune ein Paar Rollerskates. Grund sei ihre Aussage gewesen: „Das sind schon lange Wege“, sagte Heuer. Ihm war die Freude über den gelungenen Abschluss der Investition von etwas mehr als 100 Millionen Euro in Langenhagens Schullandschaft ebenso anzumerken wie allen anderen Rednerinnen und Redner im offiziellen Teil. „Das ist eine unglaublich tolle Schule“, die neben viel Raum auch eine hohe Aufenthaltsqualität biete.
„Sie wissen gar nicht, was dieser Neubau für uns bedeutet. Unsere Schulgemeinschaft hatte noch nie ein Gebäude für alle“, berichtete Schulleiterin Silke Kaune. Zuletzt war das Gymnasium auf die Standorte Schulzentrum, Stadtpark und Friedrich-Ebert-Schule verteilt. Nach und nach werden die 1.700 Schülerinnen und Schüler sowie die 120 Lehrkräfte in den Neubau an der Theodor-Heuss-Straße einziehen. Vereint an der einen Adresse erwarten sie knapp 30.000 Quadratmeter auf drei Etagen im Schultrakt sowie auf bis zu zwei Etagen im Mensa- und Sporttrakt.
Viel Holz sorgt für eine warme Atmosphäre
In dem Holz-Hybridbau sorgen in Klassenräumen und auf den sogenannten Verkehrsflächen Holz für eine warme Atmosphäre. Große Fensterfronten nach außen und zu den innen gelegenen Höfen oder Fluren schaffen helle und gute Sichtbeziehungen. Die markante Architektur mit den vier Klassenhäusern im Schultrakt und den Zwei- sowie Dreifeldhallen im Sporttrakt lieferte die Form für einen der beiden symbolischen Schlüssel, die Schulleiterin Kaune stellvertretend für das Gymnasium und ihr Team erhielt. Der zweite Schlüssel glich in Form und Farbgestaltung einem Transponder.
Den 2018 von der Stadt ausgelobten Wettbewerb gewann das Kölner Architektenbüro „gernot schulz : architektur“. „Wir haben die Schule als Dorfgemeinschaft konzipiert“, berichtete dessen Geschäftsführerin Annegret Kufferath. Die besondere Funktion des Boulevards, über den alle Fachräume und der Verwaltungsbereich im Erdgeschoss sowie die Treppenhäuser zu den Klassenhäusern gut zu erreichen sind, bot kleinteilige Bühnen für das Programm nach der offiziellen Schlüsselübergabe. Musik-, Astronomie- oder Kunstgruppen stellten sich und ihr Wirken in Nischen vor; im Klassenhaus D boten Klima-Scouts, Schach- und Französisch-Gruppen für Abwechslung.
Erkundung des Neubaus war angesagt
Speisen und Getränke in der Mensa, Kuchenbuffet des Abiturjahrgangs in der Eltern-Cafeteria und der Blick von der Tribüne in die Dreifeldsporthalle, wo Badminton- und Capoeira-Gruppen trainierten, komplementieren den Rahmen, um den Neubau auf eigene Faust zu erkunden.
Als überaus beliebter Abstecher erwies sich hierbei die etwa 5.000 Quadratmeter große Dachterrasse um die Sonnenstrahlen zu genießen. Sie dient zusammen mit dem ebenerdigen Außengelände als Pausenhof und als Standort für die Sternwarte der Schule. „Ihr, Schülerinnen und Schüler, seid heute und in Zukunft der Mittelpunkt dieser Schule“, hatte zuvor Mirko Heuer in seiner Rede betont und ergänzt: „Schön, dass Ihr da seid.“