
Turnier der Landesaufnahmebehörde zeigt gelungene Integration durch Sport und Gemeinschaft
Hannover (pm/redk). Ein lebendiges Zeichen für Zusammenhalt und Integration setzte das interkulturelle Sommerfest der Notunterkunft Messe am vergangenen Donnerstag auf der IBM-Sportanlage im Park der Sinne. Über 200 Menschen kamen auf Einladung des ASB Leine-Weser und der Landesaufnahmebehörde Niedersachsen zusammen – darunter auch Daniela Behrens, Niedersachsens Ministerin für Inneres und Sport.
Im Mittelpunkt stand ein Fußballturnier mit zwölf Mannschaften aus verschiedenen Standorten der Landesaufnahmebehörde. Über 120 Spielerinnen und Spieler unterschiedlichster Herkunft traten in bunt gemischten Teams gegeneinander an – und zeigten eindrucksvoll, wie Sport kulturelle und sprachliche Grenzen überwindet.
„Die Idee entstand, nachdem wir von einem Turnier in Bad Bodenteich gehört hatten“, erklärt Rouven Knabe, Leiter des Sozialen Teams beim ASB Leine-Weser. „Fußball bringt Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen zusammen. Auf dem Platz zählt nicht, woher jemand kommt – sondern der Teamgeist, der faire Umgang und das gemeinsame Erleben.“
Diese verbindende Kraft war auf dem Spielfeld spürbar. Alieu Swaray, selbst Turnierteilnehmer, beschrieb seinen persönlichen Eindruck so:
„Heute habe ich mich zum ersten Mal seit meiner Flucht wieder wie Teil einer Gemeinschaft gefühlt. Auf dem Platz sind wir einfach nur ein Team – nicht Geflüchtete, nicht Fremde, einfach Mitspieler.“

Politische Anerkennung für gelebte Integration
Ab 15 Uhr besuchte Ministerin Behrens das Fest und würdigte in ihrem Grußwort die Bedeutung solcher Veranstaltungen: „Veranstaltungen wie diese können einen wichtigen Beitrag zur Integration und zur Verständigung beitragen. Gerade in Zeiten, in denen über das Thema Migration häufig sehr abstrakt und meist negativ gesprochen wird, ist es von großer Bedeutung, dass wir für geflüchtete Menschen Möglichkeiten der Begegnung und der Teilhabe schaffen. Der Sport bietet dafür ideale Möglichkeiten, das hat auch dieses Fußballturnier einmal mehr eindrucksvoll bewiesen. Mein Dank gilt allen Beteiligten, die diese tolle Veranstaltung möglich gemacht haben.“
Auch aus sportlicher Sicht war das Turnier ein Erfolg. Andre Anreatta, der als ehrenamtlicher Schiedsrichter im Einsatz war, zeigte sich beeindruckt: „Das hier ist echte Begegnung auf Augenhöhe. Integration funktioniert, wenn man sie lebt. Ich bin seit 32 Jahren Schiedsrichter – und heute wieder beeindruckt von der Offenheit und Fairness auf dem Platz.“
Gemeinschaft erleben – auch abseits des Spielfelds
Neben dem sportlichen Wettbewerb sorgten Live-Musik, das Maskottchen von Hannover 96 und kulinarische Angebote für eine fröhliche Atmosphäre. Erwachsene, Kinder und Jugendliche nutzten die Gelegenheit zum Austausch und zum gemeinsamen Feiern in entspannter Umgebung.
Für Lukas Steiert, Sanitäter beim ASB Leine-Weser, war der Tag ebenfalls besonders: „Als Rettungssanitäter beim ASB ist es mir wichtig, für Menschen da zu sein – nicht nur im Notfall. Heute ging es um Gemeinschaft, Respekt und Miteinander. Ich bin stolz, Teil davon zu sein.“
Ein Fest für Teilhabe, Begegnung und Zusammenhalt
Das Sommerfest ist Teil einer langfristigen Strategie des ASB und der Landesaufnahmebehörde, nicht nur Schutz, sondern auch Perspektiven und soziale Teilhabe zu bieten. Ziel ist es, geflüchteten Menschen Wege in die Mitte der Gesellschaft zu öffnen – durch Gemeinschaft, Sport und Begegnung.
Auch zwei Teams von move2gether, einem Projekt des Unterstützerkreises Flüchtlingsunterkünfte Hannover e. V., nahmen am Turnier teil. Das Projekt bringt Menschen aus verschiedenen kulturellen Hintergründen durch Sport zusammen – und wurde beim Sommerfest ebenso zum lebendigen Symbol gelebter Integration.









