Es wird „TIER“-isch in Langenhagen

René Glembotzky (CDO Stadt Langenhagen), Markus Ries (TIER Mobility GmbH), Christine Pfülb (Klimaschutzmanagerin Stadt Langenhagen) und Bürgermeister Mirko Heuer.
René Glembotzky (CDO Stadt Langenhagen), Markus Ries (TIER Mobility GmbH), Christine Pfülb (Klimaschutzmanagerin Stadt Langenhagen) und Bürgermeister Mirko Heuer. - © Carl-Marcus Müller

200 elektrische Roller von TIER kommen in die Stadt Langenhagen

Langenhagen (pm/red). Sie sind aus dem Stadtbild vieler Großstädte mittlerweile nicht mehr wegzudenken: Elektro-Roller verschiedener Anbieter prägen den Stadtverkehr von Berlin, München oder Hamburg – Jetzt kommen die kleinen Flitzer auch nach Langenhagen.

Der Anbieter TIER Mobility GmbH verteilt in der Nacht zu Sonnabend, 29. Mai 2021 insgesamt 200 Elektro-Roller in Langenhagen.

„Das Prinzip ist sehr einfach: Man lädt sich die TIER-App auf‘s Smartphone, registriert sich als Nutzer und kann losfahren. Die App misst die genutzte Zeit und errechnet anhand dieser den zu zahlenden Betrag. Zurzeit sind das 19 Cent pro Minute plus einen Euro Aktivierungsgebühr“, erklärt CDO René Glembotzky, der die Umsetzung des Projekts begleitet hat.

Über diese App werden auch die in der Nähe befindlichen verfügbaren Roller angezeigt.

Jeder TIER-Roller im Stadtgebiet kann auf diese Weise vom Nutzer gemietet und einfach am Zielort abgestellt werden. Ist der Strom aufgebraucht, werden anders als früher nicht mehr die Roller selbst eingesammelt, sondern lediglich die Akkus getauscht. Und das passiert überwiegend mit Elektro-Lastenrädern oder dem E-Auto.

„An dem Angebot gefällt mir, dass man einfach mal ausprobieren kann, ob einem diese Form der Elektromobilität gefällt, ohne sich einen eigenen Roller anschaffen zu müssen.“, sagt Bürgermeister Mirko Heuer. „Ich selbst gehöre privat zu den E-Scooter Fahrern der ersten Stunde, und habe damit gerade für kurze Distanzen das Auto komplett ersetzt“.

No-Parking-Zonen am Marktplatz, Eichenpark, Wietzepark, Brinker Park und in dem Bereich um den Silbersee

In Zusammenarbeit mit dem Anbieter wurden, unter anderem, sogenannte No-Parking-Zonen vereinbart. Hier kann zwar gefahren, aber der Roller nicht abgestellt werden. „Damit verhindern wir, dass sich beispielsweise auf dem Marktplatz abgestellte Roller häufen“, so Glembotzky und er führt aus: „Zu den Sperrzonen gehören momentan der Marktplatz, Eichenpark, Wietzepark, Brinker Park und der Bereich um den Silbersee.“

Ein Ausloggen, bzw. eine Beendigung der Mietzeit durch Zahlung ist außerhalb der abgestimmten Parkzonen somit nicht möglich. Die App zeigt dem Nutzer dann den nächstmöglichen Platz an, um den E-Scooter abzustellen und sich abzumelden und den Mietvorgang zu beenden.

„Mir ist klar, dass einige Bürgerinnen und Bürger auch Sorge haben, dass die Roller nicht ordentlich abgestellt werden oder andere behindern könnten. Deshalb haben mit dem Anbieter vereinbart, dass wir das genau beobachten und gegebenenfalls gemeinsam nachsteuern werden“, so der Bürgermeister.

Neben der „Lade-Crew“, die leere Akkus an abgestellten Rollern wechselt und evtl. notwendige Reparaturen veranlasst, gibt es zusätzlich noch eine sogenannte „City-Patrol“. Diese schaut nach falsch abgestellten Rollern, bzw. koordiniert die Verbringung abgestellter Roller an stärker frequentierte Parking-Zonen.

Klimaschutzmanagerin Christine Pfülb freut sich über den nächsten Schritt in Richtung Mobilitätswende: „Wir als Kommune sind froh, wenn durch diese Möglichkeit doch der ein oder andere seinen Verbrenner in der Garage stehen lässt und auf den Elektro-Antrieb setzt. Deshalb hoffen wir, dass auch die Langenhagenerinnen und Langenhagener die Roller rege nutzen werden.“

Nachhaltigkeit wird bei TIER groß geschrieben

„Wenn die Akkus schwächer werden und nicht mehr für die Nutzung in unseren Rollern zu verwenden sind, werden sie zu mobilen Ladestationen für Handys umgebaut. Diese werden bereits erfolgreich z.B. auf Festivals und anderen Veranstaltungen verwendet.“, wie Markus Ries, Regionalmanager Norddeutschland von Tier, ausführt.

Die Roller, die in der Mietausführung einen Anschaffungspreis von ca. 1500,00 Euro haben, sind sogar alle mit einem Helmfach ausgerüstet. Dieses enthält neben einer entsprechenden Desinfektionsmöglichkeit auch einen klappbaren Sicherheits-Helm. Zwar besteht aktuell noch keine Helmpflicht auf den E-Scootern, aber die Firma TIER möchte jedem Nutzer ein Stück Sicherheit mit auf den Weg geben.

Die Roller verfügen in vollgeladenen Zustand über eine Reichweite von ca. 30 km und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von ca. bis zu 20 km/h. So wäre theoretisch sogar eine Nutzung vom Flughafen bis zum Messegelände möglich. Bei Buchung des Rollers wird über TIER-App auch der Ladezustand des jeweiligen Rollers angezeigt.

Auszugsweise einige gesetzliche Regelungen zu E-Scootern

Auch bei der Nutzung von E-Scootern muss man sich an die Straßenverkehrsordnung halten. Es gilt, wie auch z.B. bei Radfahrern, ein Rechtsfahrgebot.

Die E-Roller dürfen ab einem Alter von 14 Jahren benutzt werden. Ein Führerschein oder ein Mofa-Prüfschein sind für die Fahrt nicht notwendig.

E-Roller dürfen in Deutschland auf Radwegen fahren. Wenn kein Radweg vorhanden ist, muss der Fahrer mit seinem E-Scooter auf die Straße ausweichen. Auf Gehwegen sind E-Scooter nicht erlaubt.

Auch wichtig zu wissen: Für E-Roller-Fahrer gelten die gleichen Promille-Grenzen wie für Autofahrer.

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2 Kommentare

  1. Fahre seit langer Zeit schon “TIER ” Roller und bin voll zufrieden damit. Könnte ich ihn auch bei meiner Arbeit in der Kita Kilenkamp Abstellen ?

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