Wiedereröffnung des Museums Schloss Herrenhausen: Glanzvolle Kutschen und neue Perspektiven auf den Großen Garten

Schloss Herrenhausen (April 2023) / Herrenhäuser Gärten
Themenfoto: Schloss Herrenhausen (April 2023) / Herrenhäuser Gärten - © Müller/LGHNews

Neuer Eingangsflügel, neue Ausstellung und barockes Highlight zum Jubiläumsjahr der Herrenhäuser Gärten

Hannover (pm/redk). Mit einem feierlichen Festakt ist das Museum Schloss Herrenhausen am letzten Mittwoch, den 02. Juni 2025, offiziell wiedereröffnet worden. Der neue Eingangsflügel im Ostflügel des Schlosses bietet nicht nur einen direkten Zugang zum Großen Garten, sondern auch eine atmosphärische Einstimmung auf den Gartenbesuch. Herzstück der Wiedereröffnung ist die neue Ausstellung „Vier Kutschen, ein Königreich. Hannover 1814–1866“, die die berühmten historischen Prunkkutschen des Hauses Hannover erstmals im Westflügel des Schlosses präsentiert.

„Wir blicken auf ein besonderes Jahr. Der Große Garten in Herrenhausen feiert sein 350. Jubiläum. Gleichzeitig feiern wir das große Kulturjahr als Kulturhauptstadt der Herzen. Die Eröffnung des Museums Schloss Herrenhausen ist dabei ein besonderer Höhepunkt. Hannover war über 200 Jahre lang Residenzstadt der Welfen. Ich freue mich sehr, dass Schloss, Kutschen und Königshaus nun in einer besonderen Ausstellung im Westflügel des Schlosses präsentiert werden“, sagte Oberbürgermeister Belit Onay zur Eröffnung. Er bedankte sich ausdrücklich bei Prinz Ernst August von Hannover für die Dauerleihgabe der Kutschen aus dem Haus Hannover.

Die neu konzipierte Wegeführung ermöglicht es Besucherinnen, vom Ostflügel aus direkt in den Garten zu gelangen oder durch die unterirdische Ausstellung „Barocke Schätze“ in den Westflügel zu flanieren. „Der Gang durch den Ostflügel stimmt auf den Besuch des Großen Gartens ein, vom Garten aus kann direkt in den Westflügel flaniert werden. Dort kann man die Kutschen in ihrer Pracht auf sich wirken lassen oder sich in die historisch-gesellschaftlichen Themen des 19. Jahrhunderts vertiefen. Ein absolut stimmiges Gesamterlebnis für die Besucherinnen!“, betonte Bildungs- und Kulturdezernentin Eva Bender.

Neue Ausstellung: „Vier Kutschen, ein Königreich“

Im Mittelpunkt der neuen Ausstellung stehen vier prachtvolle Kutschen aus dem Welfenhaus, die bislang im Historischen Museum Hannover zu sehen waren. Die Ausstellung beleuchtet die Epoche des Königreichs Hannover von 1814 bis 1866 – eine Zeit tiefgreifender gesellschaftlicher und politischer Umbrüche. Die Kutschen fungieren dabei als Symbole monarchischer Repräsentation und geben den Rahmen für weiterführende historische und gesellschaftliche Themen.

Ein besonderer Fokus liegt auf einer Themenspur zur Geschlechtergeschichte, die den Handlungsspielraum und die Rollenbilder adeliger Frauen und Männer jener Zeit in den Blick nimmt. Auch koloniale Verflechtungen der höfischen Kultur werden thematisiert. Die Ausstellung richtet sich mit inklusiven Elementen, kindgerechten Materialien und interaktiven Medienstationen an ein breites Publikum.

Prinz Ernst August von Hannover erklärte: „Es freut mich sehr, dass die Exponate trotz der Sanierung in der Altstadt für die Öffentlichkeit zugänglich bleiben. Ich fühle mich der Landeshauptstadt Hannover in besonderer Weise verbunden, denn unsere Familiengeschichte ist mit der Geschichte der Stadt eng verwoben. Die Gärten, das originalgetreu wiederaufgebaute Schloss – und eben auch die Kutschen – bilden ein kulturelles Erbe, das wir gemeinsam bewahren und weitergeben wollen. In diesem Sinne wünsche ich der Ausstellung viele Besucherinnen und Besucher.“

Ein kulturelles Erbe im neuen Glanz

Auch Dirk Altwig, Vorsitzender der „Freunde des Historischen Museums e.V.“, zeigte sich erfreut über die gelungene Präsentation: „Uns als Förderverein liegen die wunderbaren Objekte hannoverscher Geschichte ganz besonders am Herzen. Wir freuen uns sehr, dass einige der Publikumslieblinge des langfristig geschlossenen Museums am Hohen Ufer hier im Schloss Herrenhausen so ein wunderbares Domizil gefunden haben. Herzlichen Glückwunsch allen Beteiligten für die gelungene Präsentation!“

Barockes Highlight: „Revue bei Bemerode“

In der unterirdischen Dauerausstellung „Barocke Schätze“ ist mit dem über acht Meter breiten Gemälde „Revue bei Bemerode“ von J. F. Lüders ein weiteres Highlight aus dem Besitz des Hauses Hannover zu sehen. Die detailreiche Darstellung einer Militärparade von 1735 wurde durch eine moderne Medienstation ergänzt, die Besucher*innen interaktiv zur Bilderschau einlädt.

Eintritt und Öffnungszeiten

Kombiticket (Großer Garten + Berggarten + Museum): 10 €, ermäßigt: 8 €
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren: frei

Öffnungszeiten Museum Schloss Herrenhausen:

April–Oktober: Di–So, 11–18 Uhr
November–März: Di–So, 9–16 Uhr

Öffnungszeiten Herrenhäuser Gärten:

Je nach Saison zwischen 9 Uhr und 20 Uhr geöffnet (letzter Einlass 1 Stunde vor Schließung)

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