Eine Reise von PATAGONIEN bis zur ANTARKTIS

Der neue Patagonien-Abschnitt im Miniatur Wunderland wurde eröffnet.
Nach vier Jahren Arbeit auf zwei Kontinenten, über 50.000 Arbeitsstunden und knapp 2.000.000 Euro Baukosten wurde der neue Patagonien-Abschnitt im Miniatur Wunderland eröffnet. - Quelle: Miniatur Wunderland

Das Miniatur Wunderland öffnet die Tore in eine neue Welt voller Naturspektakel

Hamburg (pm). Nach vier Jahren Arbeit auf zwei Kontinenten, über 50.000 Arbeitsstunden und knapp 2.000.000 Euro Baukosten wurde am gestrigen Mittwoch, 3. Mai 2023, um 13:50 Uhr der neue Patagonien-Abschnitt im Miniatur Wunderland eröffnet. Die 65 Quadratmeter große Anlage ergänzt in der Südamerika-Welt das benachbarte Rio de Janeiro und lässt das Wunderland um eine wunderbare Attraktion reicher werden.

„Ich persönlich hatte das große Glück, schon vor fast 20 Jahren Patagonien zu bereisen. Diese atemberaubende und wunderschöne Natur ist mir nie wieder aus dem Kopf gegangen. Die unendlichen Weiten lassen einen als Menschen selbst ganz klein vorkommen. Seitdem habe ich immer davon geträumt, irgendwann Patagonien im Wunderland zu haben. Nun ist es Wirklichkeit und das fast Unmögliche ist geglückt. Wir haben die Schönheit und Weite dieser Landschaft auf diesen 65 Quadratmetern einfangen können“, so Wunderland-Gründer Frederik Braun.

Ein Sturm braut sich zusammen, das Meer wird rau und der Himmel verdunkelt sich. Die Sonne verschwindet an einem Ende und erhebt sich am anderen Ende der Anden-Gebirgskette, um das weite Land in goldenes Licht zu tauchen. So wunderschön ist Patagonien und mindestens genauso schön wurde es im Wunderland nun verewigt.

Mit dem neuen Abschnitt hat das Team neue Gipfel der Modellbaukunst und Technik erklommen und beeindruckt mit unglaublichen Szenerien, bei denen man fast vergessen könnte, sie seien nicht real. Eines der Highlights ist die berüchtigte Drake-Passage. Die Meeresenge zwischen der Antarktis und Kap Hoorn hat durch den temperamentvollen Wellengang bereits viele Seefahrer an ihre Grenzen oder sogar an ihr Ende gebracht. Dieses Naturspektakel wird durch eine aufwendige Kombination aus komplexer Wellenmechanik und visuellen Projektionen äußerst realistisch nachgestellt. Die gesamte Mechanik enthält die meisten technischen Bauteile, die je in einer Anlage des Wunderlandes verbaut wurden. Durch das Lichtspiel, das nicht nur Tag und Nacht, sondern auch einen bedrohlichen Gewittersturm simuliert, wird ein einzigartiges Erlebnis geboten. In diesem Moment der Naturgewalten fühlt man sich, trotz deren Miniaturgröße, ganz klein.

„Vielleicht gerade, weil diese Weite der Landschaft ein bestimmtes Gefühl auslöst, ist Patagonien für mich ein einziges Kunstwerk. Mit den neuen Technologien, der Liebe zum Detail und grenzenloser Kreativität hat sich das Team wieder selbst übertroffen und es macht mich einfach glücklich, hier zu stehen und das Ergebnis mit allen nochmal gemeinsam zu bewundern. In den letzten Jahrzehnten, in denen wir uns immer wieder neu erfunden haben, lässt mich auch diese Eröffnung nicht kalt. Ganz im Gegenteil“, beschreibt Gerrit Braun seine Gefühlslage.

Ein Gefühl der Kälte kommt hingegen beim Anblick des berühmten Perito-Moreno-Gletschers auf. Alle paar Minuten fallen hier die Eisblöcke krachend ins Wasser und werden von einer realistischen Geräuschkulisse und Effekten im Wasser untermalt. Im Hintergrund ragt der Gipfel des Fitz Roy in die Höhe, der als eine der Hauptattraktionen im argentinischen Nationalpark Los Glaciares auch im Miniatur-Patagonien natürlich nicht fehlen darf.

Wie schon der Bauabschnitt Rio de Janeiro zuvor, entstand auch Patagonien in Zusammenarbeit des Wunderlandteams mit der Modellbauer-Familie Martinez in Buenos Aires. Durch das langersehnte Ende der Pandemie waren auch Besuche wieder möglich, um die Modellanlage gemeinsam vor Ort zu perfektionieren. Das Endergebnis kann sich sehen lassen und die neuen Technologien, die dabei entstanden, bieten den Gästen ein unvergessliches Erlebnis, das es so zuvor noch nie gab.

An der Eröffnung nahmen auch wieder einige bekannte Gesichter teil, die einen ersten Blick auf die Welt der Anden, Gletscher und Pinguine werfen durften. Darunter Arved Fuchs, deutscher Polarforscher und Buchautor, sowie die Zweite Bürgermeisterin Hamburgs, Katharina Fegebank.

Nach Patagonien folgt zum Jahreswechsel 2024/2025 der Regenwald mit Amazonas und Anden sowie 2025/2026 die Karibik. Anschließend sind Teile Asiens geplant. Diese werden dann über Südamerika im 4. Stock des neuen Speichers ihren Platz finden. Bis dahin wird die Etage für Sonderausstellungen genutzt und ein riesiger Deckendurchbruch erlaubt einen spektakulären Blick auf die entstehenden Südamerikateile.

ÜBER PATAGONIEN

  • Bauphase Juni 2019 bis Mai 2023
  • Eröffnungsdatum 03. Mai 2023
  • Modellfläche 65 m²
  • Baukosten 2 Mio Euro
  • Arbeitsstunden 50.000 Stunden
  • Figuren 410 – davon handgefertigt: 200
  • selbstgefertigte Tiere 2.000
  • LEDs 1.500
  • Gleislänge 353 m
  • Züge 46
  • Waggons 195
  • Signale 3
  • Weichen 110
  • Autos 80
  • Schiffe/Boote 15
  • Häuser & Brücken 107
  • Bäume 3.000

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